RUNNER'S WORLD Podcast

RUNNER'S WORLD Podcast

Transkript

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Ela Wildner: Ein ganz herzliches Hallo und herzlich willkommen hier seid ihr ganz richtig und zwar im Runnersworld Podcast. Es ist Juli und damit ist es Sommer. Ihr wisst alle, dass es kein schlechtes Laufwetter gibt, aber so ein paar Sachen sollte man dann doch beachten. Wenn die Temperaturen sehr hoch sind. Deswegen dreht sich diese Podcast-Folge genau darum, nämlich ums Laufen bei Sommerwetter und vor allem um die richtige Ausrüstung dabei. Pia und Urs haben sich darüber unterhalten und das Gespräch könnt ihr euch jetzt anhören und vielleicht ja noch den ein oder anderen Tipp raus mitnehmen. Mein Name ist Ela Wildner und ich wünsche euch jetzt ganz viel Spaß mit dieser Podcast-folge.

Urs Weber: Heute begrüßen wir euch zum Runnersworld Podcast. Hallo, wir, das sind hier meine Kolleginnen Pia.

Pia Lübeck: Hallo!

Urs Weber: Hallo, und ich bin Urs aus der Runners World Redaktion. Ja, wir haben heute, Pia, das herrliche, schöne Thema Sommer. Und da wir den Runners-World-Podcast machen, heißt das Thema natürlich Laufen im Sommer und speziell gehen wir heute ein bisschen auf die Laufbekleidung und die Laufausrüstung ein. Was bist du eigentlich ein Typ? Bist du eher der Sommerlauf-Typ oder der Winterlauf-typ?

Pia Lübeck: Also ich bin ehrlich gesagt eher der Winterlauf-Typ. Bei mir geht das Laufen im Sommer immer ganz stark zurück, weil ich das mit der Hitze dann doch irgendwie sehr ungern mache. Und wenn dann entweder sehr früh morgens oder dann eben erst spät abends laufen gehe. Und deswegen ist mein Lauf-High eigentlich immer eher im Winter. Aber trotzdem ist es natürlich mal schön, wenn es im Sommer ein bisschen mildere Temperaturen sind, bei der Sonne dann doch eine Runde zu drehen.

Urs Weber: Ich bin jetzt direkt ehrlich gesagt ein bisschen baff, weil ich hätte eine andere Antwort erwartet. Pia, du hast auch letztes Jahr in Spanien gelebt.

Pia Lübeck: Ja, und da ist mein Laufen dann auch wieder zurückgegangen, weil mir das zu warm war, ja, tatsächlich.

Urs Weber: Bist du dann gar nicht gelaufen? Doch, schon.

Pia Lübeck: Doch, schon. Ich bin dann schon gelaufen, bin dann aber eher morgens und abends gelaufen. Weil ich finde das irgendwie angenehmer. Ich habe auch dann bei der Hitze meistens mit Kreislauf irgendwie ein bisschen Probleme und dann kann ich einfach nicht das leisten, was ich leisten könnte, wenn es ein bisschen kühler wäre und dann lohnt mich das und dann laube ich lieber direkt, wenn's ein bisschen frischer ist.

Urs Weber: Da sind wir jetzt schon direkt bei unseren ultimativen Tipps eigentlich, so den Lauftipps, was man beim Laufen im Sommer beachten sollte, weil es geht ja natürlich nicht nur ums Thema Bekleidung, sondern um die allgemeinen aktuellen Tipps, die man so geben kann. Weil Laufen, du sagst es jetzt eben, macht es eben schon die Tageszeiten ins Spiel. Das ist dann im Sommer, glaube ich, gerade die Frage, und du stellst das tatsächlich um, ja?

Pia Lübeck: Also ich laufe eigentlich auch ganz gern mal so in der Mittagspause, ja dann aber im Winter und im Sommer dann am liebsten abends, wenn es dann langsam wieder so ein bisschen abkühlt. Ja, und du so?

Urs Weber: Also derzeit, ich mein, wir sind jetzt mitten im Sommer hier, wir hatten letzte Woche hier den bislang heißesten Tag des Jahres, Klammer auf, an dem ich übrigens mittags gelaufen bin, Klapper zu, aber tatsächlich macht, nee, das ist jetzt schwer zu sagen, also mir macht das, die Hitze nicht so viel aus, wenn ich nicht so eine lange Laufdauer Also wir haben ja hier in der Redaktion so eine Standardlaufrunde, die geht einmal um die Außenalster. Sind gut sieben Kilometer und das ist dann halt nicht so lange. Und da die Strecke über weite Strecken tatsächlich auch im Schatten verläuft, laufe ich tatsächlich gerne mal auch in der Hitze. Also natürlich dann nicht als Tempolauf, sondern so als normaler Jogginglaub, einen ruhigen Dauerlauftempo. Aber ich mag das tatsächlich ganz gerne, auch wenn ich natürlich dazu sagen muss, danach braucht man dann irgendwie eine Zeit lang, um abzukühlen und dann geht man erst mal duschen und so. Da haben wir natürlich hier ein bisschen Privileg bei der Runnersworld-Redaktion, dass wir dann mittags nach dem Lauf hier duschen können und erst mal abkühlen können und so und dass wir in der Runner's World Redaktion mit Laufbekleidung sowieso nicht auffallen. Also insofern ist das natürlich schon eine Sonder-Situation, aber ich wäre sonst auch bei dir, ich würde sonst auch eher morgens dann laufen. Also weil diese morgendliche Kühle und tatsächlich finde ich auch die Morgenstimmung so im Sommer sehr angenehm, sehr schön. Ich stelle mir gerne auch mal tatsächlich ganz früh den Wecker, um morgens dann zu laufen, wenn auch nichts los ist und wenn man dann durch den Wald läuft, durch den Park oder irgendwo, dann ist das noch eine ganz besondere Sommerfeeling eigentlich für mich.

Pia Lübeck: Ja, wir haben ja auch das Glück, dass es dann lange hell ist und morgens eben auch schon früh hell wird und dann fällt es auch ein bisschen leichter um 6 oder um 7 vielleicht aufzustehen und eine Runde laufen zu gehen als im Winter, wo es dann noch dunkel und kalt ist.

Urs Weber: Genau. Was war das? Die Heißes der Temperatur, wo du gelaufen bist hier?

Pia Lübeck: Das weiß ich gar nicht so genau. Es war wahrscheinlich letztes Jahr in Spanien auf jeden Fall. Und ich hab's natürlich auch nicht immer geschafft abends zu laufen. Ich laufe dann auch mal mittags, wenn ich laufen gehen will und Zeit hab. Und da waren schon dann ja immer so 35 Grad oder so und Andi 40. Aber das dann nur eine ganz langsame und eher kürzere Runde bei den Temperaturen.

Urs Weber: Also ich muss, können wir nachher nochmal drauf kommen, aber ich muss beim Laufen im Sommer natürlich immer als Beispiel denken, wir haben früher immer eine Reise gemacht, eine Runners-World-Reise zum Tahiti-Marathon. Also wir sind nach Tahiti gereist in die Südsee, waren dort nahe des, also mitten im Pazifik und nahe des Äquators und da auf einer der Hauptinseln Moria. Da gab es und gibt es diesen Mo'orea-Marathon und der Marathon ist, da sind wir also auch gleich beim Thema, ähnlich wie wir das eben beschrieben haben, der startet morgens, damals um 4.30 Uhr, also musste man mitten in der Nacht aufstehen und ist dann morgens da losgelaufen, in der Dunkelheit tatsächlich noch, da war die Sonne noch nicht aufgegangen, aber das hatte auch Sinn, ne, also gerade in Äquatornir da zu laufen. Das ist natürlich, wenn da die Sonnen rauskommt, dann richtig heiß, ne.

Pia Lübeck: Ja.

Urs Weber: Aber das war genau der Punkt, dass man da eben dann die kühleren Sommer-Morgenstunden noch ausgenutzt hat und da die Kühle des Morgens genutzt, um den Großteil der Marathondistanz zu absolvieren. Und ich weiß noch, das war so ein Erlebnis, da kam man tatsächlich dann um eine Rechtskurve, das ist eine Vulkaninsel, war also ein großer Vulkankrater und man sah dann schon, wenn man sich dieser Kurve annäherte, wenn ich jetzt um die Kurve rumkomme, dann laufe ich in der Sonne. Und das war also innerhalb von zehn Metern dann ein Temperaturunterschied von gefühlt über 20 Grad, weil sobald dort die Sonne über den Horizont hinauskam und man dann also in dieses grelle Sonnenmorgenlicht hinein lief, war es also so warm und dann ist man also kurze Zeit später dann auch viel, viel langsamer geworden, weil es eben tatsächlich zu warm war zum Laufen. Dann war man also besser bedient, wenn man also früh im Ziel war.

Pia Lübeck: Ja, das kann ich mir vorstellen. Es ist ja auch nicht ungefährlich, im Warm zu laufen. Und gerade bei unseren Temperaturen geht es vielleicht noch, aber gerade so in der Mittagshitze. Wir haben eben schon gesprochen mit der UV-Strahlung, die dann natürlich mittags auch am höchsten ist. Die Hitze mit Kreislauf, da haben ja manche dann irgendwie auch Probleme. Die Hydration ist natürlich auch mittags mit der starken Sonne mehr als zum Beispiel morgens oder abends. Das muss man natürlich dann auch bedenken, wenn man im Sommer losläuft.

Urs Weber: Voll, also das kann ich nur unterstützen und das unterschätzen wir Läuferinnen und Läuer häufig sogar mal, weil wir es gewohnt sind zu laufen und unseren Kreislauf zu belasten. Aber wie sehr die Hitze den Kreislaufe zusätzlich belastet, das unterscheid man doch gerne mal. Sieht man dann häufig eher so an den Passanten im Umfeld, in der Stadt oder so, wie die dann unter der Hitze leiden und wie anstrengend das für die Leute ist. Aber das wirkt natürlich genauso auch für uns. Man darf immer nicht vergessen, der Körper arbeitet mehr dagegen, die Hitze loszuwerden, als dass er Energie aufwendet, um für den Vortrieb zu sorgen. Der Körper ist, so banal mal gesprochen, eigentlich ein Wärmekraftwerk. Es geht hauptsächlich dann im Sommer darum, die Wärme aus dem Körper rauszukriegen. Und das kostet tatsächlich viel Energie.

Pia Lübeck: Und da sind dann auch ruhigere, langsamere Einheiten dann besser, als wenn man den Körper von 0 auf 100, den Kreislauf so stark pusht, nach oben bringt und der dann noch mehr dagegen anarbeiten muss, sich schnell wieder runter zu kühlen.

Urs Weber: Ja, ja. Und der andere Aspekt, den kann ich nur unterstreichen, als heller Hauttyp, der ich bin. Die Sonnenbrandgefahr ist halt extrem groß oder auch das, was so kurz davor ist, wo man also immer denkt, ach, ich laufe ja nicht so lange, geht auch ohne UV-Schutz, geht es eben nicht. Oder da haben wir, glaube ich, in den letzten Jahren sehr viel gelernt. Also da war man früher sehr viel unvorsichtiger und risikofreudiger, was wirklich keinen Sinn macht.

Pia Lübeck: Da gibt es ja auch diverse gute Sonnencremes mittlerweile, die auch sehr schweißresistent sind und deswegen gut für den Sport geeignet, die man da irgendwie auf jeden Fall nutzen sollte.

Urs Weber: Tatsächlich habe ich da in dieser Sommersaison wieder ganz neu dazugelernt, weil ich habe Sonnencreme schon immer genommen, wie gesagt ich bin auch ein heller Typ, aber tatsächlich nie sehr gerne, weil die halt so auch so fetten oder auftragen und auch so die Poren so verkleben. Also tatsächlich hatte ich immer das Gefühl, oder das kennen ja andere auch so, das Gefühl dass durch die Sonnencrème es einem noch wärmer wird, dass man weniger schwitzt, aber auch da sind die Mittel sehr viel besser und moderner geworden und da habe dieses Ja, auch neue Mittel kennengelernt, die sehr viel besser wirken, sehr viel besser einziehen und auch tatsächlich sehr viel länger halten und ja, da kann ich nur auch dazu raten, da ruhig mal zu experimentieren, weil es gibt halt sehr unterschiedliche Hauttypen und die Cremes wirken oder ziehen halt auch unterschiedlich gut dann ein und ich hab da auch super viel ausprobiert in den letzten Jahren und ich hab' da jetzt tatsächlich auch so durchs... Durch Freunde von mir, die viel auf dem Wasser sind, die segeln, da gibt es so Cremes, die sind zwar relativ teuer, aber da gibt's tatsächlich welche, die man dann morgens einmal aufträgt und die dann wirklich den ganzen Tag auch halten. Selbst auch wenn man duscht zwischendurch, hat man danach immer noch einen vernünftigen UV-Schutz.

Pia Lübeck: Wir haben ja auch unseren alljährlichen Sonnencreme-Test hier in der Redaktion und da haben wir ja auch vor kurzem erst wieder einige getestet. Und ich finde zum Beispiel auch immer diese Sprays ganz gut, die dann eben viel leichter sind als so eine dickflüssige Creme. Das zieht dann ein bisschen schneller ein und dann fällt auch so das Nachcreme nicht so schwer, weil man dann eben nicht so das Gefühl hat, dass man total klebt. Und ich find's auch immer ganz gut wenn man eine Creme hat für den Körper, die vielleicht ein bisschen was fester ist. Und dann eine Creme fürs Gesicht, die es ein bisschen leichter ist, die dann eben nicht die Porn so sehr verklebt. Da kann man auf jeden Fall auch darauf achten und sich da so ein bisschen rumprobieren, was da am besten passt.

Urs Weber: Und der Spray hat bei mir noch den Vorteil, weil ich so ungelenkt bin und die Gelenkigkeit einer Bahnschiene habe. Ich kann mich damit auch so gut am Rücken einsprayen. Oder wenn ich so einen Singlet trage, dann kann ich das so im Nacken reinsprayn und hab dann da trotzdem einen UV-Schutz. Oder auch so die Rückseite der Beine zum Beispiel, Kniekehle und so, ist ja auch sehr empfindlich.

Pia Lübeck: Und das sind ja gerade Stellen, die man auch gerne mal vergisst. Weil man dann denkt, die Arme und die Beine, die müssen irgendwie, und dann vergisst man den Rücken oder die Kniekehlen.

Urs Weber: Und man hat nicht immer gleich einen Kollegen oder eine Kollegin zur Hand, die sagt, hier kannst du mir mal eben den Rücken einschmieren, ich will in der Mittagsbasse laufen gehen. Damit sind wir schon beim Thema Laufbekleidung, denn überall da, wo wir keine Bekleidungen haben, müssen wir uns einsprayen, eincremen, aber natürlich auch teilweise unter der Bekleiding. Vergisst man häufig.

Pia Lübeck: Ja klar, es hat ja nicht jede Laufbekleidung UV-Schutz, das gibt es natürlich mittlerweile auch, aber so viele haben das eben auch nicht und da muss man dann auch wenn man eine Shorts trägt, dann den Rest der Oberschenkel trotzdem noch mit eincremen.

Urs Weber: Und selbst die Bekleidung, die man trägt im Sommer, also gerade wir hatten jetzt eben das Thema Singlets mal. Die Singlets bieten so gut wie gar keinen UV-Schutz. Also wenn man so luftige Sommerbekleidungen trägt, dann muss man sich eben trotzdem unter der Bekleiding auch einreiben, also Sonnenschutzmittel auftragen, weil die Beleidung an sich so gut, wie gar kein Schutz bietet. Das wird häufig voll unterschätzt, übrigens auch im Alltag. Also das sind so diese... Diese Sachen, die man lernt, also ein dünnes weißes Baumwoll-T-Shirt hat einen UV-Schutz von etwa 10, 12, mehr nicht. Wenn man da denkt, ich geh jetzt raus und hab ja was an, das bringt aber gar nichts.

Pia Lübeck: Ja und wenn wir jetzt beim Thema Laufbekleidung sind, was sind denn da die Essentials, was brauchen wir denn da im Sommer?

Urs Weber: Also wir hatten jetzt vorletztes Wochenende gerade hier so einen Lauf-Coach-Kurs, wo wir also mit so Laufcoach-Ausbildung gemacht haben und da versuchen wir dieses Thema Ausrüstung, gerade Ausrüston im Sommer immer auf ganz einfache Formeln zu bringen und die Laufausrüstungen im Sommer ist eigentlich denkbar einfach. Wir sagen immer, dass man eine Handvoll, also fünf Gegenstände braucht, die man im Sommer als Läuferin oder Läuber benötigt und das fängt natürlich klar bei den Laufschuhen das ist Nummer eins, dann die Laufsocken, dann Laufhose. Oberteil und das Nummer 4. Und das letzte, fünfte Teil ist dann bei Frauen der Sport-BH. Mehr braucht man eigentlich nicht. Aber dann gibt es natürlich die große, große Variationsbreite. Was wählt man dann aus?

Pia Lübeck: Da gibt es natürlich dann auch wieder bei Shorts, eine Shorts ist nicht gleich eine Short, ein Top ist nicht gleichen Top, es gibt tausend verschiedene Schnitte, es gibt ganz viele verschiedene Passformen und dann ist für jeden auch wieder was anderes richtig. Das ist natürlich auch ganz schwer da so das eine Richtige dann rauszufinden. Aber deswegen reden wir heute ja darüber, dass das ein bisschen leichter fällt vielleicht.

Urs Weber: Band war ja, du hattest das wesentlich mit geleitet, wir haben jetzt gerade diesen Singlet-Test gemacht und ich hatte jetzt aktuell 6 Singlets in meiner Größe, vermeintlich, die waren alle komplett unterschiedlich und ich habe dann so zwei Lieblingsteile eigentlich dabei und die anderen waren auch gut, aber tatsächlich Singlet ist nicht gleich Singlet, habe ich Ich habe sie jetzt getestet.

Pia Lübeck: Ja, das war bei mir auf jeden Fall auch so. Gerade die Frauenmodelle sind dann ja auch sehr unterschiedlich geschnitten. Manchmal sind es dann die gleichen Schnitte wie bei den Männermodellen und dann ist es einfach ein Unisex-Modell und es sitzt irgendwie sehr, sehr locker und tendenziell auch viel zu lang. Und dann gibt es aber eben auch so richtig die Frauenschnitte, die dann talliert sind. Und dann gibts ja wieder noch Crop-Tops und so. Also da gibt es ja ganz viele verschiedene Variationen und die Größen fallen da auch nicht immer gleich aus, auf jeden fall.

Urs Weber: Was macht denn für dich ein Lieblings-Singlet aus oder ein Top?

Pia Lübeck: Also für mich muss das auf jeden Fall luftig sein. Das muss ein leichter angenehmer Stoff sein, damit sich auch irgendwie, damit man das Schwitzen nicht so merkt. Irgendwas, was so die Feuchtigkeit gut abtransportiert, dass ich nicht irgendwie das Gefühl habe, ich laufe die ganze Zeit in meinem eigenen Schweiß. Eine gute Belüftung, das ist dann eben entweder durch den Schnitt oder durch das Material. Viele haben ja auch so Belüfdungslöcher oder sowas oder dann ist hinten auf dem Rücken ein anderes Material als vorne. Und das verbessert dann so die Luftzirkulation. Also das sind schon so ein paar Sachen, finde ich, wo ich jetzt auch gerade nach dem ganzen Vergleich, dem Test, den wir jetzt hatten, nochmal sagen würde, das macht einen Riesenunterschied, was man da hat.

Urs Weber: Also um mal so die Körner raus zu picken, also ich fand, also dieser Begriff luftig ist essentiell, zeigt aber eine weite Bandbreite, weil fast alle Produkte waren luftig, aber einige waren mir tatsächlich auch zu luftig. Also wir haben das ja auch, als wir in der Runde dann die Produkte mal verglichen haben festgestellt, dass viele, also tatsächlich bei den Männerprodukten auch überhaupt nicht tailliert waren oder das waren die waren einfach gerade im Schnitt runtergeschnitten die Trikots oder Singlets. Hatten gar keine Körperkontur. Und das merkt man beim Laufen dann auch, dass die halt womöglich dann an einer Körperstelle, also meist im Brustumfang, dann relativ eng sitzen oder noch Hautkontakt haben, aber ansonsten so, ich sag mal, mehr rumschlabbern. Das ist dann luftig, aber es ist nicht unbedingt sehr praktisch, finde ich. Und, das war für mich dann auch wieder so eine dass tatsächlich ein Großteil des Lieblings Teil Charakters davon abhängt, wie gut die Singlets jetzt saßen oder eben nicht saßen, wie die Passform ist. Also das merkt man dann hier gerade zum Beispiel in Hamburg, ist ja oft dann recht windig auch, also gerade auch wenn wir hier unsere Hausrunde an der Alster zum Beispiel laufen und wenn dann der Wind in so ein Singlet reingeht, gerade seitlich, dann sitzt das häufig nicht mehr gut. Und ist zwar bei so einer kleineren Runde dann relativ unerheblich, weil man merkt doch die großen Unterschiede. Das hat ja dann auch funktionelle Unterschiede, denn letztendlich ist ja der Sinn dann auch oder ein Zweck dieses Singlets und des Gewebes, dass die Feuchtigkeit von der Haut aufgenommen wird und dass das Singlet dazu dient, diese Feuchtigkeit nochmal besser zu verdunsten. Und wenn das Singlets zu sehr rumschlabbert, zu sehr herumweht, dann kann das diese Funktion nicht aufnehmen. Und das haben wir beim Test tatsächlich auch deutlich gemerkt.

Pia Lübeck: Ja, wir hatten auch zum Beispiel ein Modell, das war dann auch sehr leicht, dafür war das Material aber nicht so angenehm. Also so ein weiches, leichtes Material ist dann auch wichtiger als einfach nur leicht und dann, wie du gesagt hast, scheuert es vielleicht, wenn dann der Wind rein weht oder die Passform irgendwie oder wenn die Nähte dann irgendwo reiben oder so. Gerade bei diesen leichten Materialien merkt man das dann auch an den Nähten meistens, wie gut oder schlecht das die dann wirklich sind. Und ja, das ist auf jeden Fall viel, wo man drauf achtet.

Urs Weber: Ja, gebe ich dir recht, wobei ich erstaunt war, dass es ganz wenige schlecht verarbeitete Teile gab. Die meisten hatten diese geklebten Nähte, also wo die Naht dann wirklich nicht dicker aufträgt als der Rest des Gewebes. Das fand ich ganz beeindruckend, aber tatsächlich nochmal der Unterschied in den Schnittformen war sehr auffällig. Also wie weit ist zum Beispiel der Achselausschnitt bei den Singlets und auch so ein Detail für fiel mir dann im Lauf des Tests auf, was echt einen Unterschied ausmacht, ist, wie groß ist der Hals- und der Nackenausschnitt. Also ich persönlich zum Beispiel finde es, gerade wenn es sehr warm ist, ein bisschen angenehmer, wenn der Halsausschnitt etwas höher ist, weil dann Feuchtigkeit von einem Singlet mehr aufgesogen und verarbeitet wird. Und dann hat man nicht so irgendwie so einen Feuchtigkeitsfleck oder sowas auf dem Shirt, sondern es wird dann besser verteilt.

Pia Lübeck: Ich finde auch, es sitzt dann tendenziell besser, wenn es am Hals schon ein bisschen was enger ist. Dann sitzt es irgendwie am Oberkörper auch eng anliegender, aber eben locker. Aber dann verrutscht nicht so viel, wenn der Wind kommt.

Urs Weber: Ja, genau, fiel mir auch auf. Also der sitzt dann, also hängt auch dann zusammen mit der Breite natürlich der Träger über den Schultern. Aber gerade dieser Nackenhalsausschnitt hat eine große Bedeutung.

Pia Lübeck: Trägst du denn am liebsten Singlets im Sommer oder auch gerne T-Shirts oder...

Urs Weber: Du wirst lachen, ich hatte mich auch jetzt wieder so ein bisschen ertappt, dass ich mich wieder so bisschen überwinden musste, Singlets zu tragen, weil ich war eigentlich, also ein bisschen blöd an früher, aber als ich mit Leichtathletik angefangen habe, so in Jugendjahren und so, da trug man immer Singlets. Klar, sowieso bei Bahnrennen und so immer Singletts. Aber dann irgendwie war das ja für mich in meiner Wahrnehmung so ein paar Jahre so ein wenig aus der Mode gekommen oder ich habe mich da auch nicht so wohl gefühlt und jetzt fand ich die Teile echt wieder ganz cool und auch so, ich glaube, das lag auch daran, dass ich in meiner Wahrnehmung so im Umfeld wieder mehr Singlets sehe, also es gab so gerade zu Beginn der Saison auch wieder mehr Läuferinnen und Läuber, die man mit Singlets gesehen hat und es gibt auch eine unglaubliche Bandbreite an Laufsinglets, also auch mit, haben wir jetzt ja auch und So und daher muss ich sagen, ja, ich laufe jetzt wieder gerne mit Singlet. Also auch, weil es tatsächlich so, wenn die Schultern frei sind und Luft dran kommt und so, ist echt ein angenehmes Laufgefühl und ich bin auch, also jetzt hier so im, wenn wir hier im Stadtpark oder hier im Zentrum laufen, wäre ich auch nicht so der Typ, der dann so oberkörperfrei läuft und deswegen finde ich ein Singlet so echt angemessen

Pia Lübeck: Ich finde gerade den Punkt so, dass die Schultern frei sind, finde ich auch immer ganz wichtig, im Sommer. Also ich bin auch gar kein Freund von T-Shirts, weil dann in der Bewegung doch irgendwie meistens, also mich stört es dann, wenn da irgendwas so über der Schulter ist, dann habe ich auch am liebsten Topp. Und habe jetzt aber auch dann wieder so ein bisschen Singlets für mich entdeckt und habe vorher eigentlich eher immer so engere Tops getragen, weil die mich dann eben auch in der Bewegung nicht so stören, sondern dann ich das Gefühl habe, irgendwie ist es... Ich bin ein bisschen dynamischer und da hängt nicht noch so Stoff irgendwie an mir rum. Aber es gibt eben doch sehr gute Singlet-Modelle, die sich dann gar nicht so bemerkbar machen beim Laufen.

Urs Weber: Ist dir ein bestimmtes aufgefallen? Also wir können ja auch nicht Namen nennen, wir sind hier ungesponsert, machen das hier rein redaktionell. Und ich meine, das war jetzt wie immer bei den Runners World Tests, wir haben ja gesehen, dass tatsächlich fast jeder oder jeder, der die getestet hat, einen anderen Favoriten Das lag zum einen daran, was wir eben gesagt haben, die Passform, der Schnitt, das sitzt einfach unterschiedlich, aber dann auch die Funktionalitäten, also jeder schwitzt ein bisschen anders und hat ein anderes Kälte-Wärme-Empfinden und so. Ich hatte tatsächlich so ein paar Favoriten diesmal auch, weiß nicht, du auch?

Pia Lübeck: Ja, ich hatte eins von Kraft, das fand ich ganz gut, weil das vom Schnitt her auch ganz gut gesessen hat. Und dann von Gorbert tatsächlich, weil ich das auch wegen dem Schnitt ganz gerne trage.

Urs Weber: Siehste, ja, Kraft kann ich auch sagen, Goroware gefiel mir persönlich gar nicht bei diesem Test. Und ich hatte dann, war erstaunt, ich hatte eins von Editors Tarex, das hatte die Eigenschaft, was du genannt hattest, mit diesem Mesh-Material, also mit einem Gewebe, was nochmal löchriger war auf der Rückseite, auf der Rückenseite als auf der Vorderseite. Und dann hatte ich auch fantastische Teile von Puma und von, von Sailsky hatten wir auch ein interessantes Teil.

Pia Lübeck: Das Hell-Sky fand ich auch nicht schlechter.

Urs Weber: Das hat dann auch den witzigen Nebeneffekt, dass es bei Feuchtigkeitseinwirkungen, sprich wenn man schwitzt, zeigen sich dann so florale Prinz auf dem Shirt. Aber Nebenefekt fand ich auch, fühl mir dann auch so während des Tests auf, das Schöne ist ja bei den Singlets auch, die sind so leicht, also ich hab da mal gewogen, die meisten wiegen ja deutlich unter 100 Gramm oder so um die 50 Gramm, also das spricht das Gewicht, fällt nicht ins Gewicht im doppelten Sinne, aber die sind auch so wunderbar pflegeleicht, also es ist halt wenig Stoff. Entweder wäscht man die dann einmal aus im Wasser oder die sind so in der Waschmaschine schnell gewaschen und auch ganz schnell wieder.

Pia Lübeck: Ja, und man kann die eben auch ganz einfach mitnehmen für dann das Training, zum Beispiel in der Mittagspause. Man hat dann nicht irgendwie so ein T-Shirt-Knoil im Rucksack, sondern wirklich einfach nur so ein ganz leichtes Oberteil, was man da nutzen kann.

Urs Weber: Was mir, nee, nicht fehlt, aber was mir auffiel, gerade auch im Vergleich zu den Love-T-Shirts, die wir letzten Sommer getestet haben, bei den Singlets waren es jetzt alles diese wirklich sehr, sehr leichten, sehr dünngewebigen Produkte und wir hatten nur zwei eigentlich dabei, die so eine Gewebestruktur nochmal drin hatten, also so eine dreidimensionale Struktur. Das gab es letztes Jahr bei den Shirts häufiger. Und da hatten wir so eine Beobachtung gemacht, das traf meistens für Männer zu, weil Männer im Durchschnitt mehr schwitzen und gerade für diejenigen, die viel schwitzt im Sommer, hat sich bei manchen als einen Tipp erwiesen, da so Shirts zu tragen, die so eine dreidimensionale Struktur haben, was einfach die Fläche des Gewebes vergrößert und damit nochmal die Flächen des GeWebes, wo eben Feuchtigkeit verdunstend verdampfen kann.

Pia Lübeck: Mhm.

Urs Weber: Und das ist ja gerade der Hauptaspekt im Sommer, dass das Gewebe des Textils, das man trägt, die Feuchtigkeit aufnimmt und verdampfen lässt. Wir sind schon ein bisschen bei der Bekleidungstechnologie, aber das war eben ein Aspekt, der mir auffiel, weil wir das bei den Shirts, wie gesagt, letztes Jahr ein paar Mal gesehen haben, weil so ein paar Produkte, dass die entweder sogar doppellagig waren oder eben so eine dreidimensionale Gewebestruktur hatten.

Pia Lübeck: Mag vielleicht auch daran liegen, dass Singlets noch luftiger sind oder noch weniger Körperauflage haben als so T-Shirts vielleicht, die dann doch noch mehr Hautkontakt haben. Da hast Du Recht.

Urs Weber: Ja, und die Singlets, auch gerade die, die wir jetzt getestet haben, sind häufig tatsächlich auch so, tragen das auch in der Bezeichnung Race Day Singlets oder so, hießen die dann und sie sind auch tatsächlich dann auch für Wettkampfzwecke oder so designt, eben auch besonders leicht, luftig und Feuchtigkeit transportieren.

Pia Lübeck: Und wenn wir jetzt mal vom Oberkörper zum Unterkörper kommen, was brauchen wir denn da an Hose im Sommer?

Urs Weber: Das Thema ist, glaube ich, ungleich komplizierter, weil, wie wir da eben angefangen haben, da fängt es natürlich dann mit den Schnittformen an, die Hose muss natürlich wirklich gut sitzen. Bei Männern wie Frauen, also da macht es sehr viel Sinn, einen geschlechtsspezifischen Schnitt zu wählen, weil Männer und Frauen Hosen dann einfach unterschiedlich auf die Anatomie angepasst sind. Und auch da ist es so, bei... Also ich würde jetzt mal so sagen, wenn ich eine Quote aufstellen würde, wenn wir zehn Vergleichsprodukte haben, habe ich dabei zwei Favoriten, drei sind okay, aber es sind bestimmt auch vier dabei, mit denen ich gar nicht gerne laufe.

Pia Lübeck: Und die sind dann wieder bei jedem unterschiedlich, denn jemand anderes hat genau die, mit denen du nichts anfangen kannst und das sind deren Lieblingsfavoritprodukte.

Urs Weber: Ja, und da kommt natürlich dann auch Ästhetik noch mit ins Spiel, das darf man nicht unterschätzen. Funktionalität in der Form auch, da haben wir jetzt ja auch viele Tests gemacht, es gibt ja immer mehr Hosen auch, die jetzt die obligatorische Smartphone-Tasche haben oder im Schlüsselfach oder sogar so Multipocket-Shorts, die rund um die Hüfte so einen Gurt eingearbeitet wo man dann so Gehelsschlüssel... Kreditkarte, Smartphone und was, was ich alles noch mit transportieren kann, die dann in dem Moment praktisch sind, wenn man was transportieren will, aber wenn man es nicht braucht, eigentlich dann überflüssig sind, weil das dann nur noch bedeckte Haut ist und dass man da drunter natürlich dann mehr schwitzt, ist keine Frage.

Pia Lübeck: Ja, da ist, glaube ich, auf jeden Fall ein Unterschied in dem, in der, wofür brauche ich jetzt die Hose? Brauche ich die Hosen für einen langen Lauf? Und dann nehme ich noch mein Handy und meinen Schlüssel mit und hab vielleicht noch ein Gel dabei oder noch was zu trinken. Dann brauche vielleicht eine andere Hose, als wenn ich einfach nur eine schnelle 5 Kilometer Runde mache und danach wieder zu Hause bin. Da möchte ich vielleicht dann was luftigeres haben, was eben keine Taschen hat, die dann ja meistens am Bund sitzen. Dadurch ist der Bund dann breiter und da fängt man dann eben wieder mehr an zu schwitzen. Das braucht man vielleicht nicht, wenn man nur eine kurze Runde eben unterwegs ist. Und dann gibt es ja unabhängig davon noch den Unterschied, hat man dann so eine tight drunter, also so eine enge Hose quasi nochmal, das gibt es bei Männern und bei Frauen, oder ist das nur einfach so eine lockere Shorts und dann glaube ich auch gerade bei Männer ja nochmal eine sehr unterschiedliche Länge, also will man dann, dass die den Oberschenkel irgendwie fast mit bedeckt oder dann eher doch wieder eine kürzere haben.

Urs Weber: Kanal.

Pia Lübeck: Da sind ja doch dann einige Unterschiede.

Urs Weber: Genau, die lange ist meistens die 7-Inch-Länge und die kurzen sind dann 5 oder 3 Inch- Länge. Bis hin zur Split-Short sieht man tatsächlich auch wieder. Also Split-shorts sind ja diese ganz kurzen Höschen sozusagen, die man viel mehr zum Beispiel in England und in Frankreich sieht als bei uns. Da sind wir beim ästhetischen Faktor. Aber du sagtest, ob das eben in die Hose ein Innslip hat oder eben auch so eine und heit. Wie stehst du? Hast du einen Favoriten oder eine Meinung dazu?

Pia Lübeck: Also ich trage am liebsten einfach lockere kurze Shorts, die aber natürlich auch nicht hochrutschen. Ich habe auch ein, zwei Modelle zu Hause, die finde ich super, um die irgendwie im Sommer zu tragen und auch toll für ein Workout. Und sobald ich damit zwei Kilometer laufe, rutschen die mir hoch und es ist total nervig und ich muss die ständig wieder runterziehen. Also da habe ich aber mittlerweile auch echt ein paar Favoriten, die genau da bleiben, wo sie sitzen sollen, die aber eben trotzdem kurze Shorts sind, weil ich das irgendwie am angenehmsten finde. Ich habe gerne auch ein bisschen breiteren Bund, um da mein Handy rein zu tun oder noch einen Schlüssel rein zu tuen, damit ich nicht noch mal extra einen Laufgürtel oder sowas mitnehmen muss oder eine Armentasche oder was es alles gibt. Und genau das ist so mein Favorit. Ich mag diese... Ich teile es nicht ganz so gerne, weil ich das nicht so mag, wenn ich so viel Stoff an mir habe, wenn in der Hitze laufe, aber das ist auch wieder total Geschmackssache und für jeden ganz unterschiedlich.

Urs Weber: Da bin ich total bei dir, ich mag die auch nicht. Wobei die manchmal praktisch sind, wenn man ein großes Smartphone hat und eine Smartphone-Tasche in die Teit eingearbeitet ist und dann sitzt das Teit an der Seite des Oberschenkels. Da sitzt das erfahrungsgemäß ganz gut und ganz sicher. Aber ich mag das tatsächlich auch nicht so aus dem Grund, dass dann eben noch mehr Haut von Textil bedeckt ist und das wärmt einfach. Also überall wo die Haut bedeckt, wärmt das einfach. Das ist der gleiche Aspekt eben wie bei den Transporttaschen, die man da hat. Aber man muss auch sagen, es ist natürlich ein Riesenvorteil, so eine Tight anzuhaben, weil man kräftigere Oberschenkel hat. Wenn die Oberschänkelgefahr tragen, dass sie aneinander reiben, dann kann man die Tight besser tragen und das verhindert dann das Wundreiben an der Innenseite der Oberschankel.

Pia Lübeck: Was auch gerade bei längeren Läufen wichtig ist, dass man darauf achtet, dass es nicht unangenehm wird bei kurzen Hosen.

Urs Weber: Was da noch ein Aspekt ist, so aus der Testerfahrung, manche Teils haben einen relativ engen Beinabschluss. Und wenn man kräftige Oberschenkel hat, sollte man darauf achten, dass das nicht zu sehr einschneidet.

Pia Lübeck: Ja und gerade die neigen dann auch dazu eher hoch zu rutschen, weil die sich dann so am Oberschenkel so lang hangeln irgendwie, das hab ich auch schon gehabt, das ist auch sehr unangenehm. Also deswegen muss man wirklich bei so einer Hose auch einfach mal ein paar Kilometer damit gelaufen sein, weil sie kann super sitzen, wenn man im Laden steht und die an hat und dann fühlt die sich bequem an und es ist aber eben manchmal so, sobald man losläuft, dann rutscht die irgendwie hoch und dann ist das sehr unangeniem.

Urs Weber: Und da habe ich auch noch einen unkonventionellen Tipp, weil ich habe mittlerweile die Erfahrung so gemacht, ich kaufe sowas nicht im Set. Also ich trage zum Beispiel gerne, ist dann natürlich immer körperformabhängig, aber ich trag lieber das Shirt, was ich dann trage, lieber in der Nummer größer und die Hose aber, also wenn ich zum Beispiel ein Shirt in L habe, trage ich die Hosen aber häufig lieber in M, weil, weil das bei der Hose nicht so mag, wenn das so, also aus ergonomischen wenn die eben so weit sitzt und das ist dann beim Laufen nicht so komfortabel, nicht so vorderlich. Und die etwas, also die Nummer kleiner gibt dann auch nochmal mehr Beinfrei, man hat nochmal bessere Luftzirkulation und das finde ich dann angenehmer. Also auch da muss man, wie du sagst, anprobieren am besten, das ist immer noch der beste Weg. Wobei ich auch da, also gerade beim Thema Hosen, auch echt Überraschungen erlebt Also wir haben ja zum Beispiel neulich mal auch die ... Jetzt im ständigen Sortiment befindlichen Chibo-Waren getestet. Und da war tatsächlich eine Laufhose dabei, die hat mir echt gut gefallen. Das war jetzt keine Hose, die ich für einen Marathon einsetzen würde, aber so für eine halbe Stunde Joggen oder so fand ich die super okay und also vom Preis-Leistungsverhältnis unschlagbar. Also sicherlich nicht was, was man jetzt irgendwie ambitionierten Läuferinnen und Läufern empfiehlt, aber für Einsteigerinnen und Einsteige war das ein Top-Produkt eigentlich.

Pia Lübeck: Ja, ich finde da auch immer wieder noch sehr unterschiedlich die Stoffe, also gerade bei so einer Shorts sind das ein Stoff, der dann irgendwie sehr leicht ist oder zieht der irgendwie dann doch ein bisschen runter, das finde ich ist immer noch so ein Aspekt und dann eben auch der Bund, hat der irgendwie so ein kleines Bändchen, dass man den noch mal festmachen kann oder ist das einfach nur ein Gummizug und wie eng sitzt der, weil das auch wieder, da finde ich auch, dass dann eine S nicht immer sitzt wie eine S, gerade am Bund. Und es ist, glaube ich, nichts unangenehmer, als wenn man dann die ganze Zeit so einen drückenden Bund hat und wenn man den nicht mit so einem Bändchen irgendwie noch justieren kann, dann ist das auch irgendwie unangenem nach ein paar Kilometern.

Urs Weber: Ja, da legst du den Finger voll in die Wunde, finde ich. Du sagtest zuerst, die Stoffe, die Gewebe, machen einen Riesenunterschied, gerade bei der Hose. Und da merkt man dann auch die Preisunterschäden, weil die höherwertigen, da gibt es mittlerweile welche, die du nanntest von Goroware, mit wirklich super leichten Oberstoffen auch, die so dünn heutzutage auch gewebt werden können, weil einfach die Maschinentechnologie auch da ist. Das gab es tatsächlich vor zehn Jahren noch nicht, also die Qualität. Der Gewebe, die aus den Maschinen rauskommen, und die bieten natürlich dann aufgrund dieser dünne Geweb auch eine Atmungsaktivität und ein Feuchtigkeitstransport, was man früher noch nicht hatte. Also sprich, wir haben jetzt durch diese Bekleidung bei den modernen Laufhosen also einen Laufkomfortgewinn, den wir früher so nicht kannten. Und das ist echt ein Vorteil, muss ich sagen, heutzutage bei den ganz modernen Stoffen und Geweben, in Kombination auch eben mit der tollen Verarbeitung, die sind meistens dann rund gearbeitet mit getapten Nähten oder verklebten Nähen. Und das trägt sich einfach viel leichter, viel besser.

Pia Lübeck: Mmh.

Urs Weber: Aber ein Aspekt auch, was du sagtest, ich finde immer gut, wenn ich das Waistband, also das Hüftband, nicht schließen muss, wenn die Hose einfach so sitzt, ist das schon mal ein Qualitätszeichen, weil klar, wenn das Smartphone dann irgendwo hinten quer über dem Steiß sitzt, in der Hecktasche irgendwie, dann muss man meistens die Hosen zu machen, damit es noch enger sitzt, aber ansonsten sollte so eine Hose gut sitzen.

Pia Lübeck: Ja, und genau dafür finde ich es dann auch eben ganz gut, so ein Bändchen zu haben, wenn man dann was in den Taschen hat, dass man das dann so ein bisschen justieren kann. Brauch ist jetzt ein bisschen enger oder sind die Taschen leer und ich kann mit der Hose so direkt loslaufen. Aber sie sollte natürlich auch bestenfalls sitzen, ohne dass man die Band irgendwie richtig zu...

Urs Weber: Wir haben übrigens einen langjährigen Kollegen hier, der nennt natürlich keine Namen, aber der hat eine Laufpose, von der würde ich behaupten, die ist 20 Jahre alt. Also das ist echt so bei dem Aspekt. Lieblingshose. Ich könnte ja mal alte Fotos rausgraben irgendwie, da findet man ihn bestimmt noch mit der Hose.

Pia Lübeck: Aber es ist ja meistens so, man hat seine Lieblingsteile und selbst wenn wir hier ja auch viel testen, ich bleib meistens doch dann im Endeffekt immer bei meinen ein, zwei Teilen oder find dann da einen Lieblingsteil und dann zieh ich das an.

Urs Weber: Weißt du, was mir gerade einfällt? Weißt Du noch, letztes Jahr, als wir bei Focke Kramer waren, kannst Du ihn noch erinnern? An seine Lieblingshose?

Pia Lübeck: Oh ja.

Urs Weber: Musst du mal erzählen mit seiner blauen Hose. Wie war das? Die hatte er seinem Sohn, sein Sohn wollte die entsorgen, das war eine kurze Laufhose. Das war eine kurze Laufhose.

Pia Lübeck: Genau, der hatte die von seinem Sohn dann genommen und gesagt, die ist doch noch gut, mit der laufe ich jetzt. Und seitdem läuft er mit der dann, seit Jahren. Und auch bei seinen Rennen, das ist doch auch seine Glückshose, hatte er glaube ich irgendwie so gesagt.

Urs Weber: Seine Frau sagte, das ist seine Glückshose, mit der hatte er alle Weltrekorde. Er hatte drei Weltrekord gelaufen in der Altersklasse und immer hatte er diese Glücks-Hose.

Pia Lübeck: Stimmt, ja. Also vielleicht kommt es manchmal auch nicht nur auf die Technik des Materials an, sondern dann vielleicht doch auch aufs Training und den Läufer, der da drin steckt in der Hose. Kann sein, kann sein.

Urs Weber: Die Thema-Hose wird unterschätzt, aber auch überschätzter, auf jeden Fall. Was brauchen wir noch?

Pia Lübeck: Wenn wir jetzt weiter runter gehen, sind wir bei den Socken.

Urs Weber: Oh ja, da gibt's ja.

Pia Lübeck: Einige Unterschiede, und vor allem sind die Socken auch nicht unwichtig gerade im Sommer, wenn es so in die Richtung Blase am Fuß geht, wenn man lange läuft in den Schuhen, wie, ja, was gibt es da so für Unterschiede und hast du da irgendwelche Favoriten?

Urs Weber: Oder irgendwas, worauf du achtest. Ja, also ich finde, du hast so einen ganz wichtigen Schlag, war eben schon gesagt, also gerade diese Blasenvermeidung im Sommer ist in Zill. Und dafür ist die Socke zuständig eigentlich. Also natürlich muss der Schuh gut sitzen, aber die Socken nimmt im Schuh die sogenannten Scherkräfte auf. Also wir lernen dadurch, dass wir laufen, bewegt sich in jedem Schritt der Fuß ein bisschen im Schuhe. Also die... Die Fußfläche, die Haut reibt ein bisschen über die Innenseite des Schuhs, also über die Einlegesohle. Das ist einfach physikalisch auch so, also auch wenn wir so barfuß laufen, dann greifen wir ja auch immer in den Untergrund und wir müssen den Boden sozusagen unter uns wegdrücken. Dabei entstehen Scherkräfte und die Haut rutscht und wenn jetzt der Fuß mit der Socke Im Schuh rutscht auf der Einlegesohle, dann entstehen die Blasen. Also das ist dann die gemixte Form, also aus Reibung, Wärme, Feuchtigkeit kommt da zusammen und dann entsteht Blas und dann natürlich an den Punkten, wo der Schuh am schlechtesten sitzt. Und um das zu vermeiden, braucht man eben eine sehr gut sitzende Socke, damit eben der Fuß mit der Socke im Schuh rutscht und nicht der Fuß in der Sokke. Und dann kann man diese Scherkräfte vermeiden. Das ist eigentlich... Das muss man sich immer vergegenwärtigen, dass das eigentlich die Hauptursache sind für die Blasen an den Füßen. Deswegen kommt es enorm gut auf eine gut sitzende Socke an. Wir haben immer so als Grundregel, es gibt Ausnahmen dafür, die Socke muss halt genau an den Fuß passen. Deswegen muss die Soke genau die Fußgröße haben. Während wir ja sonst immer bei Schuhen sagen, Schuhe sollten immer eine Nummer größer sein als der Fuß. Also, Tungsweise, wir haben immer... Diese Daumenregel, wo wir sagen, an der längsten Zehe des Fußes sollte vorne noch eine Daumenbreite Platz sein. Das ist dann bei vielen Leuten die Großzehe, aber bei vielen Menschen ist das eben auch die zweite Zehe, die die längste Zehe ist. Und davor sollte man tatsächlich eine Daubenbreite von sich Platz haben, wenn man im Stand, also den Schuh kontrolliert, beide Füße belasten, Schuhe schnüren und dann sollte tatsächlich vorne noch eine Daumbreite Platz sein, ist immer noch ein Fehler, den ganz viele Läuferinnen Läufer. Begehen und nicht darauf achten. Und dann ja, tatsächlich, die Socke sollte dann eben auch gut zum Schuh passen. Also die muss gut an den Fuß passen, aber die sollte auch an den Schuh passing. Und wenn man Schuhe kauft, gibt es immer so diesen pauschalen Rat, dann sollte man die Socken möglichst tragen, mit denen man nachher den Schuher auch läuft. Und ich finde es immer ganz sinnvoll dann auch, dass man sich dann immer ähnliche Socken mit ähnlicher Dicke. Auch anschafft oder vielleicht sogar die gleiche. Dann hat man nämlich einen Garant dafür. Das ist auf jeden Fall so ein Wettkampftipp. Wenn man also lange Läufe macht oder auch Läuve im Wettkamptempo, dann sollte man unbedingt immer diese Kombination ausprobieren. Das ist sehr relevant auch beim Thema der Carbon-Schuhe, gerade bei den Carbon- Schuhen. Dadurch, dass die Sohle versteift ist und man häufig im hohen Tempo unterwegs ist, hat man oft ein klein wenig Slip, also ein klein bisschen rutschen im Schuh. Und das ist natürlich dann blasengefährdend und deswegen nochmal ist da die Socke so entscheidend, dass man da eben wirklich gut dann mit dem Fuß in der Socke sitzt und eben mit beiden dann zusammen im Schuh. Also das sollte man echt nicht unterschätzen. Und Socken an sich ist nochmal ein riesiges Thema, ne? Also mittlerweile haben wir bei Socken, ja, ich weiß nicht, einen Markt von 40 verschiedenen Herstellern, mindestens, und... Tatsächlich auch unterschiedliche Schnittformen. Ganz wesentlich sind natürlich die anatomisch geformten Socken. Da kommt es dann meistens auf die Abschnittkante oder die Nähkante an den Zehen an, weil der Zehenwinkel bei den Menschen immer sehr unterschiedlich ist. Wie ist der Winkel, wo die Zehen enden? Da muss die Socke gut sitzen, damit es an der Stelle keine Blasen gibt oder die Socken dann falten wirft. Und dann, tatsächlich gibt es ja, also bei guten Sockenherstellern, also Falke zum Beispiel ist ja so einer der großen Hersteller, oder auch bei Zepp gibt es ganz viele verschiedene Größensprünge auch. Also Falke hat bei Running-Socken fünf verschiedene Größen im Sortiment, für Frauen und Männer. Denn das ist vielleicht noch, müsste man als erstes sagen, also es gibt einen riesen Unterschied zwischen Frauensocken und Männersocken. Also, äh... Denn das ist so ein grundsätzlicher Hinweis, der Frauenfuß ist viel weniger voluminös. Also wenn man jetzt im Durchschnitt, nehmen wir mal 10 Frauen, 10 Männer, alle mit der gleichen Fußlänge, also wenn alle Füße gleich lang sind, dann haben die Frauen im Durchschritt 30% weniger Fußvolumen.

Pia Lübeck: Ja, das ist schon einiges. Das macht dann schon was aus in der Socke.

Urs Weber: Auf jeden Fall. Und deswegen ist das so. Bei Falke-Socken zum Beispiel sind die auch, diese Sportsocken, so geschneidert. Die kommen ja von Rundstrickmaschinen, das sind gestrickte Socken und da haben die Socken tatsächlich weniger Volumen. Also das, was wir ganz selbstverständlich bei Laufschuhen auch erwarten, ist bei Socken dann eben auch der Fall.

Pia Lübeck: Und gibt es da denn einen Unterschied, ob ich jetzt eine Sommersocke oder eine Wintersocke habe? Oder kann ich mit meinen Wintersocken auch im Sommer laufen?

Urs Weber: Ne, das gibt es auf jeden Fall. Es gibt ja die dünneren oder auch dünneren Socken und auch das andere Gewebe mixen. Das ist ja meistens eine Mixtur bei Sommersocken als bei Wintersocken. Das gibt es schon, aber gleichwohl trifft natürlich das zu, was ich eben sagte. Die Socke muss genau zu dem Schuh dann auch passen, mit dem man die trägt, also das ist wichtig. Aber es gibt schon, also gerade auch, es gibt ja dann auch noch Spezialformen, so für Trailrunning-Socken oder so. Aber die Anforderung ist meistens die, dass die Feuchtigkeit gut transportiert wird. Und bei Socken ist es gerade im Sommer eben essentiell auch, das muss man sich vor Augen halten, der Fuß schwitzt nicht besonders stark auf dem Fußrücken, sondern stark an der Fußsohle. Und die Feuchtigkeit muss eben von der Fußsohle, von der Socke dann nach oben transportiert werden. Und das können die funktionalen Socken auch, oder die machen das auch. Weil die dann eben an der Seite durch das Mesh-Material im Schuh kann das eben die Feuchtigkeit verdunsten, verdampfen. Und die Socke muss aber die Feuchtigkeit da eben dahintransportieren.

Pia Lübeck: Also wir laufen bestenfalls nicht mit unseren Alltagssocken los im Sommer, weil das dann die Gefahr gibt, dass wir Blasen bekommen am Ende. Ja, genau. Sondern es hat schon Sinn, dass unsere Laufsocken dann rauskramen.

Urs Weber: Ja, also ich glaube, gerade bei Socken macht das da der Unterschied da am wesentlichsten. Also wenn man sonst Alltagssocken, häufig mit Baumwollemischungen auch gerne trägt, einfach weil es hautverträglicher ist und angenehmer ist, macht das gerade beim Laufen dann eben keinen Sinn bzw. Es ist kontraproduktiv. Also da sollte man gerade die Stoffe oder die Fasern meiden, wie Baumwollen natürlich an erster Stelle, die hydrophil sind, also die Wasser anziehen und Wasser ... Behalten, festhalten. Also gerade die Laufsocken sind eben genau hydrophob. Also das Gewebe und die Fasern an sich sind eben aus Materialien, die kein Wasser binden. Und wenn wir bei Laufsocken gucken, da werden also Geweben und also vor allem Faseren eingesetzt, die die allerhöchsten zwei Prozent Feuchtigkeit aufnehmen. Das ist also quasi nichts. Das ist so der Effekt, auch wenn man eine gute Laufsuppe, eine Sommerlaufsuppe ins Wasser so untertaucht oder wäscht, wenn man die dann ausfringt, dann fühlt die sich zwar noch ein bisschen feuchter, aber nicht nass. Wenn man eine Baumwollsocke in Wasser taucht und die dann auffringen, die fühlt sich nass an. Das liegt einfach daran, dass es eben die Faser an sich, das Wasser bindet. Und das ist der Unterschied zwischen, ja, dieser klassische Unterschied zwischen der Kunstfaser, Chemiefaser und der Naturfaser, der aber eben gerade bei bei Laufsocken einen riesigen Unterschied macht.

Pia Lübeck: Machen denn Kompressionssocken im Sommer irgendwie mehr oder weniger Sinn oder ist das egal?

Urs Weber: Also für mich persönlich genauso viel wie im Winter auch. Also es gibt ja auch unterschiedliche, also ich hatte eben schon Zapp genannt, der war auch ein anderer Bauerfeind oder viele andere Kompressionssockenhersteller, da gibt es auch über ein Dutzend, die da sehr, sehr gute Produkte anbieten. Die bieten auch verschiedene Winter- und Sommerprodukte an, hat was eben auch mit Wärmeabgabe oder Feuchtigkeitsabgaben zu tun und... Das ist dann eher so ein Wohlfühlding auch. Also die Kompressionszocke hat ja einmal die kompressive Wirkung, die auch bei Socken wirklich nachgewiesen ist. Zum anderen ist es aber auch, glaube ich, und das ist für viele Hobbyläuferinnen und Hobbyläufern mindestens genauso wichtig, ist es so die dämmende Wirkung der Vibration, also das Muskelschwanken sozusagen. Bei jedem Schritt, wird ja der Muskel erschüttert. Deutsch gesagt, zittert er so ein bisschen, wenn man so in Slow-Motion-Aufnahmen sieht. Und die Kompressionssocken, die dämpfen das eben ab und das wird als ganz angenehm empfunden.

Pia Lübeck: Dann vielleicht, wenn wir jetzt von den Socken nochmal zu einem letzten Ausrüstungsteil gehen, was wir am Anfang schon gesprochen haben, was jetzt nur für Frauen relevant ist, ist der Sport-BH. Oh ja. Und ich persönlich habe da nicht so einen großen Unterschied zwischen den, die ich im Winter und den, den ich im Sommer trage. Ich finde, da macht das, was ich da drüber trage, dann noch viel mehr einen Effekt. Aber es gibt eben doch welche, die dann ein bisschen atmungsaktiver sind, die vielleicht ein bisschen knapper geschnitten sind, die man gut dann unter einem sehr luftigen Top anziehen kann. Oder, was ich auch ganz gerne mache, die, die da ein bisschen mehr Stoff haben, einfach direkt als Sportoberteil quasi tragen im Sommer. Weil dann hat man eben nicht zwei Lagen Stoff so am Oberkörper rumfliegen. Und das finde ich dann eigentlich, mache ich das auch ganz gern. Und dann gibt es ja noch so eine dritte Variante, so Crop Tops, die dann direkt in Sport BH mit integriert haben. Das finde ich für kürzere oder entspanntere Läufe auch gar nicht so verkehrt. Finde aber für gerade intensivere Einheiten oder längere Lläufe haben die dann eben doch nicht die Technologie, die normalerweise in so einem Sport BH drin ist. Und das ist dann meistens eben auf Dauer ein bisschen unangenehmer. Oder führt dann doch zu mehr Hitze, Stau oder Feuchtigkeit oder so, wie wenn ich das hätte, wenn ich einen normalen Sportbeharr drunter ziehen würde.

Urs Weber: Also genau den Eindruck hatte ich auch, als wir uns die Teile hier mal angeschaut haben, die wir hier zum Test liegen hatten. Da hat man einfach gesehen, da ist ein riesiger Unterschied zwischen so einem Crop Top und was funktionell dann so ein guter Sport BH dann erfüllen kann. Und ich kann dir da nur beipflichten, also mir ist das gerade in diesem Sommer jetzt, 2025, so häufig aufgefallen, dass man viele Frauen und Mädchen sieht, die tatsächlich mit dem Sport BH als Oberteil laufen und ich fand das ehrlich gesagt so befreien.

Pia Lübeck: Weil ich finde, es gibt ja eben viele Sport-BHs, die sind ja auch oben trotzdem dann hochgeschlossen und die sind auch nicht kürzer als ein normales Crop-Chop. Man spart sich einfach nur eine Lage Stoff und warum soll ich jetzt dann da drüber nochmal einen Top drüber ziehen. Das ist natürlich auch immer so ein bisschen persönliches Ermessen, fühle ich mich damit wohl oder möchte ich da gerne noch irgendwie was drüber haben, das muss ja jeder für sich entscheiden. Aber gerade diese Sport- BHs mit ein bisschen mehr Stoff eignen sich eben sehr gut dafür, die auch einfach so anzuziehen.

Urs Weber: Voll kann ich mir total vorstellen. Und also genau was du sagst, würde ich als allgemeine Empfehlung, also im Sommer zählt ja alles, was man weglassen kann, ist umso besser. Also bloß nicht noch eine zweite Lage irgendwo drüber ziehen, sondern so wenig wie möglich den Körper bekleiden und so viel wie möglich Luft an die Haut lassen. Also da ist Laufen ganz eigener Sport und ganz anders. Gelten ganz andere Gesetze als im Outdoorsport oder im Rennradbereich oder beim Graveln oder sonst wo, wo man eben eine andere Funktionskette der Bekleidung hat. Ich finde immer beim Laufen, für die allermeisten Situationen im Sommer zählt immer so viel Luft wie möglich an die Hautlassen, ist immer das Beste. Das ist natürlich gerade jetzt so beim Thema Sport-BH nochmal umso wichtiger, weil der einfach ein Must-Have-Bekleidungsteil ist für Frauen aber eben auch relativ viel Haut einfach funktionsgemäß bedeckt.

Pia Lübeck: Und die haben ja auch feuchtigkeitsableitende Eigenschaften und alles, was eben so ein normales Oberteil auch hat. Und dann eben noch darüber hinaus den Halt, aber gerade so dieses Feuchtig- keitsableiten der Atmungsaktive, das sollte ja ein guter Sportbeherr eben alles schon beinhalten und warum den dann nicht auch einfach als Top benutzen.

Urs Weber: Wobei wir auch immer wieder feststellen, so jetzt ganz unabhängig von den Jahreszeiten, der Sport-BH ist tatsächlich eins der kompliziertesten Sportbekleidungsteile, was es gibt, eventuell sogar noch schwieriger als ein Laufschuh, weil es auf so viele unterschiedliche Passform-Kriterien ankommt. Also es hat jetzt nichts so mit Brustumfang und Brustgröße, also Kappgrößen zu tun, sondern wie breit ist der Hals, wie brei sind die Schultern, wie ist der Schulterwinkel, fallen die Schulter ab oder sind die relativ gerade? Wie hoch sitzen die Brüste. Das ist bei Männern wie bei Frauen auch gleich. Bei Männern kann man das immer schön sehen, wenn die dann irgendwie nach einem Lauf unter der Dusche sehen. Wenn man also jetzt, ich sag mal, so ein Beispiel wieder, 10 Männer hat, die 1,75 Meter groß sind, bei allen sind die Brustwarzen unterschiedlich hoch. Das ist so ein Passformkriterien, das spielt äquivalent dann für die Frauen an riesigen Effekten. Und dann natürlich auch klar die Ratio von Kapgröße zu Körpergrößen.

Pia Lübeck: Ja, und zusätzlich eben auch, was mache ich für ein Training? Also ich persönlich habe auch unterschiedliche Sport-BHs für, ich mache einen schnellen Lauf oder ich möchte jetzt irgendwie eine intensive Trainingseinheit machen oder ich gehe langsam und entspannt laufen und da muss man dann, finde ich, schon mindestens zwei verschiedene Modelle dann auch haben, damit man da auch immer die richtige Unterstützung irgendwie hat und man sich da drin auch dann wohlfühlt. Ich finde, das ist auch eben ein Kleidungsstück, was ... Ganz, ganz viel zum Wohlfühlfaktor beiträgt. Wenn man da irgendwas zwickt oder irgendwas irgendwie nicht sitzt oder nicht richtig hält, dann kann das den Lauf ganz schnell unangenehm machen. Und ich glaube, deswegen und wegen den ganzen Kriterien, die du eben schon aufgezählt hast, ist das eben ein sehr kompliziertes Kleidungsstück. Und ich glaub, man findet da auch nur so seine Teile, wenn man einfach ganz viel durchprobiert. Also ich glaube nur, wenn mal ein, zwei Modelle in seiner Größe bestellt und dann der Meinung ist, es passt mir. Das ist vielleicht nicht unbedingt der richtige Weg. Das kann dann einmal so ein Glücksgriff sein, dass man wirklich dann beim ersten Mal auch was gefunden hat, was passt, nur weil die richtige Größe draufsteht. Aber ich glaube, da muss man einfach verschiedene Modelle mal testen. Am besten dann auch mal in Bewegung testen, um überhaupt zu merken, oh, da gibt's ja einen Unterschied. Und welche Kriterien sind jetzt für mich persönlich am wichtigsten?

Urs Weber: Das ist immer so ein durchgängiges Testergebnis, auch bei unseren eigenen Randers-Wolff-Redaktionstests, aber auch bei den Lesertests. Wir hatten ja jetzt neulich gerade einen sehr gut bewerteten Sportpär von Anita im Test, von Lesertesterin. Die übrigens auch fällt mir gerade aktuell ein, weil du das Beispiel eben sagtest, wo einige geschrieben hatten, dass sie den BH auch so tragen, so zum Laufen, weil der eben so, ich sag jetzt mal, kleidsam ist, dass Sie sich damit angezogen fühlen und damit den so zum laufen tragen können. Aber da war eben auch die Beobachtung, dass für die einen war der ideal und für zwei oder drei passte der eben dann von der Passform oder wie auch immer dann gar nicht.

Pia Lübeck: Und man kann ja mittlerweile auch sehr viel einstellen, also sowohl am Schulter als auch so am Unterbrustband, dass man dann genau einstellen kann für sich, wie groß und wie eng soll das sitzen. Aber es gibt eben doch noch Unterschiede dann auch einfach in der Form und da muss man dann gucken, was passt so am besten zum eigenen Körper.

Urs Weber: Mir fiel auf, dass die namhaften Sport-BH-Hersteller auch sehr gute Anleitungen so online haben. Also zum Beispiel allein auch zur Größenermittlung oder für welchen Einsatzzweck ist welches Produkt aus deren Sortimenten geeignet und da kann man sich tatsächlich ganz gut schlau machen.

Pia Lübeck: Ja, und auch eben immer der Tipp, einfach nachmessen und dann bei den Größentabellen, es gibt ja bei jedem Hersteller die Größentapellen, da einfach reingucken, was braucht man dann eigentlich, weil das vielleicht dann auch manchmal ein bisschen abweicht von dem, was man als normale BH-Größe irgendwie hat. Und da kann man das ja dann aber auch einfach irgendwie selber rausfinden.

Urs Weber: Ja, echt ein großes Thema. Es beschäftigt mich als Testredakteur auch immer wieder. Ich habe viele Schulungen mitgemacht über Sportschuhe, Laufschuhe und Technologien. Aber ich habe dann selbst mal, wo ich anfangs dachte, wofür braucht man die Zeit, aber ich habe so ein zweitägiges Seminar mitgemach zum Thema Sport-BH und war dann erstaunt. Also erstens ging die Zeit super schnell rum und zweitens wie technisch dieses. Sportbekleidungsgerät ist und wie wichtig das zu nehmen ist. Und das nebenbei auch dazu bemerkt, es gibt immer noch zu viele Frauen, die gar keinen Sport mehr tragen beim Laufen.

Pia Lübeck: Und da reicht es dann eben nicht, einfach nur normalen BH anzuziehen und loszulaufen, weil die haben dann doch noch ganz anderen Reihe geschafft.

Urs Weber: Letzten Sonntag standen wir hier wieder an der Strecke vom Heller Halbmarathon hier in Hamburg. Ja klar, die meisten hatten wirklich gutes Material, aber man sah dann immer noch einzelne Frauen, die da gar keinen offensichtlich anhatten. Das tat ein bisschen weh.

Pia Lübeck: Ja, das beschreibt es ganz gut.

Urs Weber: Übrigens, das ist auch so, ja, hängt ein bisschen mit dem Thema zusammen, auch wenn es jetzt ein bisschen exotisch klingt, aber wir haben bei einem unserer Runner's World Camps, haben wir mal Kompressionsbekleidung getestet. Und da waren wir sehr erstaunt, dass sich viele Männer sehr positiv über die Kompressionsoberbekleiding geäußert haben, über den Sitz. Und wir haben dann im Nachhinein so, also wir haben da so Fragebogen-Auswertungen auch gemacht. Im Nachhinein ist festgestellt, dass ein wichtiger Teil des Wohlbefindens daran liegt, dass die Kompressionsbekleidung die Muskulatur und das Gewebe fixiert.

Pia Lübeck: Mmh.

Urs Weber: Ich meine, auch Männer haben Brüste oder Brustgewebe, der eine mehr, der andere weniger. Aber genau die Männer eben, die ein bisschen üppiger waren, die haben davon sehr positiv erzählt. Und das ist eigentlich genau die Funktion, die dann also die Kompressionsoberbekleidung erfüllt hat, die bei Frauen eben der Sportbehaar auch ausfüllt. Das fand ich eine sehr interessante Beobachtung.

Pia Lübeck: Und bei Frauen ist ja auch einfach gesundheitlich noch viel, viel wichtiger, dass man da eben den Support hat und nicht einfach so drauf losläuft. Je nachdem natürlich auch was für eine Größe man hat dann, aber ja, das ist auf jeden Fall ein ganz wichtiges Element der Sportbekleidung.

Urs Weber: Und tatsächlich im nächsten Schritt sogar dann auch Leistungsförderung. Bzw. Kann es leistungshemmend sein, wenn man nicht das Richtige hat. Ja, ja. Wie man im falschen Schuh läuft, dann kann man auch nicht schnell laufen.

Pia Lübeck: Ja das stimmt. Und wir haben gerade auch schon ein bisschen drüber gesprochen, über neue Technologien, dort ist das gerade schon angebissen und es gibt neue Produktionsverfahren, es gibt neue Materialien, es gab Schnitte, dann immer der Punkt noch Ästhetik. Was ist dir da so in letzter Zeit besonders aufgefallen? Was gibt es Neues, was gibt es für Trends?

Urs Weber: Also einmal, also man muss da ein bisschen unterscheiden, glaube ich, zwischen dem, was wir so als Hobbyläuferinnen, Hobbyläutern, so wir im Alltag so nutzen können und sollten und was praktisch ist und dann sieht man aber auch so ein paar Trends, die so im Leistungssport oder Profisport so mittlerweile Einzug finden und tatsächlich aber ist ganz interessant, dass das in diesem Jahr ein größeres Thema geworden ist mit den sogenannten Cooling. Technologien. Und das fängt also an, wir haben eben schon so ein bisschen darüber gesprochen, über die Gewebestrukturen, die man so bei Shirts oder auch Hosen feststellen kann, wo man also verschiedene miteinander harmonierende Gewebe hat übereinander, die also so diesen Push-Pull-Effekt erfüllen. Das ist also die Schicht des Textils, was man auf der Haut trägt, das Wasser, die Feuchtigkeit aufnimmt und das dann nach außen weiter. Leitet und die Verdunstungsfläche von dem Textil einfach größer wird und das kühlt. Das hat dann einen kühlenden Effekt. Und da erzielt man tatsächlich mit manchen Gewebekombinationen sehr, sehr gute Effekte. Und das heißt, dass die Hersteller behaupten sogar, dass man also mit diesen Textilien den Körper besser kühelt, als wenn man gar nichts tragen würde. Dann gibt es so spezielle… Sachen, da geht es dann eben so ein bisschen in den Wettkampfsport auch rein, da muss man ein bisschen devanzieren, also mitunter nutzen Läufer, zum Beispiel Ärmlinge, diese anfeuchten, um den Verdünstungskälte-Effekt zu haben. Das gleiche gilt auch bei Kopfbedeckungen. Also das Banalste ist, wenn man einfach im Sommer eine Mütze trägt und die anfeuchtet und die Verdünztungskält entsteht dann eben ein kühlender Effekt. Und das wird dann noch gesteigert, es gibt dann spezielle Caps, die haben dann Fächer, wo man sich bei einem Wettkampf dann noch Eis dann reintun kann zusätzlich zur Kühlung. Solche Ideen kommen teilweise auch so von Wüstenrennen oder sonst wie, oder den Death Valley Marathon, Ultramarathon oder so. Da haben die ja die absurdesten Erfindungen gemacht schon, um den Körper irgendwie abzukühlen. Oder dass man jetzt eben auch bei... Bei den Marathons, also bei den Olympischen Spielen hat man das letztes Jahr schon gesehen in Paris, dass diese Cooling-Caps auch aufgesetzt werden, also wo man also vorne, wie sieht das aus, man hat so Teile vor der Stirn, vor dem Cap, die nach vorne rausragen. Wie so ein Kühlakku quasi, so ein bisschen. Genau, und die wirken tatsächlich auch genau wie so ein kühl Akku. Die meisten haben da diese Omeos-Cap, das ist so einer der Hersteller. Auf und die haben dann so ein Silikongitter, wo dann eben so ein Kühlakku da vorne drin ist aus einem ganz besonderen Material und der muss einfach nur feucht gehalten werden. Und wenn durch die Verdunstungskälte, das ist also so ein ganz stark wärmeleitendes Grafit, was da vorne eingebaut ist, durch die Verdunsstungseffekt wird dann eben die Stirn gekühlt. Wenn das Ding gut sitzt und man das direkt vor der Stirn hat. Ist aber ehrlich gesagt, das ist schon echt Nerd- und Profizeug und nebenbei bemerkt, so Aber ansonsten, also für uns nochmal zurück jetzt immer auf den Alltagsnussen, also für uns sind glaube ich eher so diese, tatsächlich diese Gewebe, die die Feuchtigkeit schnell transportieren und dadurch einen kühlenden Effekt haben, interessanter und ja und generell die Bekleidungsweite, dass die funktionell ist und da sind wir wieder am Anfangspunkt, dass die gut sitzt, also nur eine wirklich gut sitzende Textilie kann auch gut funktionieren. Na, das ist, äh... Im Winter genauso bei der Wärmeisolation so entscheidend wie im Sommer eben beim Transport Feuchtigkeit.

Pia Lübeck: Und neben den Cooling-Technologien, das gibt ja auch, hatten wir anfangs schon mal erwähnt, Kleidung mit UV-Schutz. Bringt die uns wirklich den UV-schutz, den wir brauchen beim Laufen, müssen wir uns trotzdem dann noch eincremen? Und wie sinnvoll ist das deiner Meinung nach?

Urs Weber: Ja, also würde ich differenziert beantworten, also aus meiner Sicht. Also ich finde den UV-Schutz gerade bei Mützen sehr sinnvoll. Da gibt es UV-Mützen mit einem UV-Schutz von 50 plus, also der dann wirklich dicht ist. Und das Gleiche gibt es auch für Oberbekleidung. Wenngleich ich da sagen muss, würde ich eher auf die anderen Tipps rekurrieren, die wir auch schon hatten. Da würde ich Läuferinnen und Läufern dann eher empfehlen, lauft dann, wenn es morgens noch kühl ist und nicht so viel UV-Einstrahlung auf die Haut einwirkt. Denn meine Erfahrungen bislang sind die, bei UV-Schutzkleidung ist es immer so, die muss, um die Funktion erfüllen zu können, eine gewisse Gewebedichte mitbringen. Und, ähm... Ich will mal ein Beispiel nennen, also ich habe das mal ausprobiert beim Segeln. Wenn man den ganzen Tag draußen auf dem Meer ist oder auf dem Wasser, dann funktioniert das sehr gut. Aber da ist man auch nicht so körperlich aktiv. Wenn ich jetzt eine Stunde laufen gehe im Sommer, dann sind diese Textilien, die ich da beim Segeltragen würde, sind viel zu warm. Also da kommt nämlich tatsächlich dann viel zu wenig Luft durch, da habe ich viel zu wenig Ventilation, der Körper erhitzt noch mehr und dann habe ich einen gegenteiligen Effekt eigentlich. Und das will ich also nicht. Ich will jetzt gar nicht eingehen so auf die Extremsituation, wenn Leute jetzt so einen Desert-Run mitmachen oder so. Die müssen sich natürlich dann auch mit der entsprechenden Bekleidung schützen und das gibt es dann da auch, so diese UV-Schutzbekleidungen, die dann den ganzen Körper bedecken und dann sieht man es häufig, die sind, also mitunter sind Teile dann so sehr stark gerippt, wenn man so eine dreidimensionale Struktur dann hat und durch diese Vergrößerung Fläche des Textils dann mehr. Verdunstungskälte entsteht. Meine persönliche Erfahrung ist, die funktioniert alles, ist aber alles trotzdem ein Wärmerfaktor. Also alles, was die Haut bedeckt und einen Luftstrom an der Haut verhindert, wirkt noch mal zusätzlich wärmend und ist keinesfalls so gut wie die offene Haut. Wenn man das vermeiden kann, jetzt so tageszeitlich oder auch von Laufkonditionen von den Bedingungen her. Dann finde ich es immer besser, dann auf die anderen Mittel zurückzugreifen, anstatt jetzt so eine UV-Schutzbekleidung beim Laufen zu tragen.

Pia Lübeck: Macht es denn da einen Unterschied, also wir hatten jetzt eben viel drüber geredet, dass Kleidung möglichst kurz sein soll oder möglichst luftig sein soll, möglichst locker sitzen soll. Macht das einen Unterschied wenn ich jetzt lange unterwegs bin, gerade wenn ich vielleicht auch im Trailrunning unterwegs bin? Wenn ich lange in der Sonne unterwegs bin und jetzt wir eben nicht nur unsere 10-Kilometer-Runde irgendwie machen, muss ich da was anderes beachten noch an Kleidungen?

Urs Weber: Auf jeden Fall, ja. Das muss man vorher gut mit einplanen und auch vorher gut testen. Also gerade wenn man jetzt einen längeren Trail-Ultralauf plant oder so, dann muss man die Ausrüstung auch testen, oder? Ich habe jetzt eben das Extrembeispiel genannt, wenn man so einen Ultramarathon in den Wüsten macht. Da gibt es ja auch ganz bestimmte Anforderungen an die Bekleidung und das muss man testen also auch zum Beispiel. Diese Caps mit einem Nackenschutz dran, was durchaus teilweise Sinn machen kann. Ich spreche da auch aus Erfahrung, weil, wie gesagt, ich bin ein heller Hauttyp und ich muss einfach, wenn ich in die Berge gehe und da eine sehr intensive UV-Strahlung habe, muss ich sehen, dass ich mich so gut wie möglich schütze. Und das muss man dann testen, aber da gibt es keine Alternative, weil das Verbrennen ist ja das eine der Haut und mit den Langzeitfolgen, aber tatsächlich ist Das ist ja auch... Während des Laufens dann schon so unangenehm und auch leistungsmindernd, dass man dann keinen Spaß mehr hat. Deswegen ist das alternativlos. Da muss man dann tatsächlich so eine individuelle Bekleidung suchen. Gerade Kopfbedeckung ist dann ein großes Thema. Aber dann auch immer in Kombination mit dem Thema, was wir vorhin hatten, die geeigneten Sonnenschutzmittel für die Haut. Die sind dann extrem wichtig. Und auch natürlich die Accessoires. Zum Beispiel nicht in ereignete Sonnenbrille.

Pia Lübeck: Mmh.

Urs Weber: Gehört auch dazu. Weiß nicht, hast du auch, glaube ich, schon getestet oder?

Pia Lübeck: Ja, genau. Sonnenbrillen hatten wir jetzt ja auch letztens erst, dann einige Modelle mal durchprobiert und da merkt man eben doch, dass es da auch wieder große Unterschiede gibt zwischen von welchen, die dann ein bisschen schmaler sind, bis zu welchen die dann so ein bisschen größer sind. Manchmal werden ja auch die Radsportbrillend dann einfach als Laufbrill quasi auch mitverkauft. Und da merke man eben, dass die dann viel größer und eine viel größere Fläche haben, was dann zum Laufen nicht unbedingt sinnvoll ist, weil sich da drunter natürlich viel mehr Hitze staut. Dann macht das dann mehr Sinn, wenn man irgendwie eine schmalere Brille hat. Die muss dann aber auch gut sitzen und da gibt es dann eben wieder bei den Bügeln so Unterschiede. Wo sind die vielleicht gummiert, dass die da besser halten? Hat man da vielleicht sogar ein Bändchen dran, was man sich noch festmachen kann? Ja, da gibt's auch wieder auf jeden Fall ganz große Unterschiede!

Urs Weber: Also auch da, das ist ja auch unsere Erfahrung, da sind die Passformen sehr unterschiedlich und wie die Brillen sitzen, das is essenziell. Aber so eine allgemeine Beobachtung, die man da immer weitergeben kann, also eine Brille sitzt nicht auf der Nase, sondern die wird am Kopf gehalten. Also das zeichnet immer die guten Laufbrillen aus, dass die eben halt durch die Bügel, durch einen leichten Bügeldruck nach innen an den Kopf, dass sie dadurch ihren festen Sitz haben und nur wenn das der Fall ist, dann sitzen die eben auch nach zwei Stunden noch gut. Na und, äh... Fängt da nicht an zu rutschen.

Pia Lübeck: Dass die eben halt auch nicht wackeln, dass man nicht bei jedem Schritt das Gefühl hat, dass die Brille irgendwie auf der Nase rumtanzt, sondern dass die wirklich dann auch festsitzt. Das ist ganz wichtig. Und da fand ich aber eben auch wieder wichtig, das Gewicht. Also da gibt es auch große Unterschiede von den Herstellern, von den Modellen, wie schwer ist so eine Brille. Und das sind manchmal nur kleine Unterschiede, das merkt man dann im Zweifel auch nicht ganz so doll. Aber eben auch gerade, wie gesagt, diese größeren Brillen, wenn man dann auf Dauer so ein bisschen Gewicht da irgendwie. Noch mit rumträgt, das ist schon ein Unterschied oder ob man dann eben eine sehr, sehr leichte Brille einfach hat, die man auch dann gar nicht richtig merkt beim Laufen, weil ich trag sowieso auch generell nicht so gerne Sonnenbrillen und die so mein Sichtfeld irgendwie einschränken oder so und deswegen war ich auch ein bisschen skeptisch, jetzt beim Lauen immer mit Sonnen Brille zu tragen, aber es gibt, finde ich, sehr schöne Schnitte mittlerweile, wo man wirklich gar nicht das Gefühl hat, man würde eine Brille tragen, weil man trotzdem rechts und links alles sieht und da ist kein Rahmen irgendwie, der stört. Die sitzt dann gut und da entwickelt sich dann im besten Fall auch nicht so viel Schweiß, dass man da nicht noch eine zusätzliche Belastung irgendwie so im Gesicht hat. Und muss sagen, bin da mittlerweile doch auch ein Fan von, die beim Laufen zu tragen. Aber da muss man sich eben auch ein bisschen durchtesten bzw. Gibt es vielleicht dann ja auch so ein paar Punkte, wo man drauf achten.

Urs Weber: Ja, das ist leider der Rat, den man immer geben muss, dass man das individuell durchtesten muss. Aber es gibt auf jeden Fall diese Aspekte, auf die man bei der Anprobe schon achten kann, also auf diesen Sitz. Und zum Beispiel haben wir das eben beim Trail Running dann gemerkt, also den Aspekt, was du eben nanntest, dass die Brille tatsächlich auf der Nase hüpft. Also wenn man so einen krassen Downhill läuft, dann fängt so eine schwere, großflächige Brille, so eine Radbrille, dann echt an zu hüpfen und das ist so nervig. Aber das kann man eben testen, wenn du einfach am Stand ein paar Mal hüpfst und guckst, dass die Brille dann gut am Kopf bleibt und nicht nur auf der Nase, dann ist das schon mal wichtig. Was nebenbei auch auf viel fand ich war, dass so diese Glastönungen sich so ein bisschen die modernen unterscheiden von dem, was man früher hatte. Die sind nicht mehr ganz so dunkel und viele, häufig hat man ja auch diese aufhellenden die man so dann in der Übergangszeit ganz gut... Tragen kann. Und dann auch vor allen Dingen die kontrastverschärfenden Brillen, also die meistens so einen Blaufilter da drin haben. Und das merkt man dann, wenn man im Schatten läuft, dass die Konturen dann besser sichtbar sind. Also das Streulicht wird so ein bisschen sortiert. Merkt man übrigens auch, wenn man auf Asphalt läuft, das man dann tatsächlich einfach besser sieht. Und das ist dann so ein Entspannungsfaktor auch für die Augen. Dass man auf Dauer dann nicht mehr so konzentriert die Augen zusammenkneifen muss im hellen Sonnenlicht, finde ich persönlich auch sehr angenehm. Ich laufe tatsächlich mittlerweile auch wirklich gerne mit einer guten Brille.

Pia Lübeck: Ja, es ist ja auch einfach UV-Licht, schädigt wieder unsere Augen. Das ist ja eben auch nicht gut, gerade wenn wir lange laufen, dann schädigts so das UV- Licht dann auf Dauer eben auch unsere Augen und eventuell unsere Sehkraft. Und das wollen wir eben auch vermeiden, dadurch, dass wir bestenfalls gut geschützte Sonnenbrillen.

Urs Weber: Paula Radcliffe, die hat das früher immer mal gesagt, sie war auch so eine der ersten, die so mit Laufbrille viel gelaufen ist. Und die hat sie immer gesagt, die hatte dadurch gespürt, dass die Augenpartie nicht so verkrampft Und dieses Lockere wirkt sich dann auch auf den Körper aus und fand ich nachvollziehbar damals schon und kann ich mir vorstellen, dass es allgemein gelten kann.

Pia Lübeck: Und dann noch zum Anreißen, Thema Trinksysteme im Sommer, was nutzt du da? Weil es gibt ja Trinkwesten, wir können uns eine Flasche mitnehmen. Ab wann sollten wir trinken und wie verstauen wir das am besten beim Laufen?

Urs Weber: Also, ich habe immer so die Grundregel für mich, so schlank wie möglich. Ich versuche es tatsächlich auch bei meiner Laufroutenorganisation so zu machen, dass ich auf alles verzichten kann, was ich mitnehmen müsste. Und das beantworte jetzt nicht deine Frage, aber der Schritt für mich davor, weil ich laufe, wenn es geht, natürlich mit Trinkweste oder mit einer Trailweste. Dann nutze ich da, wenn ich es brauche, als Getränke mit Name so Flasks, weil man die einfach, wenn man sie leer getrunken hat, kann man sie leichter darin verstauen, wiegen nichts und außerdem kann man sehr gut draus trinken, also man drückt die einfach im Mund die Flüssigkeit aus. Aber wie gesagt, der Schritt davor ist für mich entscheidender, also wenn ich im Sommer jetzt bei warmen Temperaturen laufe, ich versuche gut hydriert in den aufzugehen und dann kann ich... Je nachdem, wie heiß es ist. Ich will jetzt keine Daumenregel aufstellen, aber meistens ist eine Stunde gar kein Problem, ohne Getränkaufnahme laufen zu können, wenn ich dann direkt danach eben gut und richtig hydriere. Deswegen versuche ich persönlich, das dann eben zu vermeiden, dann was mittragen zu müssen, was dann nochmal Gewicht ist oder nochmal auch in der Hand ist oder im Gürtel, der dann wieder warm ist und so. Also das ist die erste Regel. Und tatsächlich in vielen Gebieten. Gerade in Deutschland kann man es ja auch so organisieren, dass man an Wasserstellen vorbeikommt. Und also ich brauche tatsächlich, so ich persönlich, wenig Zusätze in den Getränken. Also jedenfalls wenn ich jetzt so einen Tagesläufe habe oder mal einen längeren Lauf, da reicht mir meistens Wasser. Oder ich nehme immer so ein 20 Gramm Beutelchen, irgendein Bulver mit und kann das dann in die Flask reinschütten und fülle es dann mit Trinkwasser auf. Und dann versuche ich also die Laufrouten so zu legen. Dass ich irgendwo vorbeikomme, wo ich mir Wasser abzapfen kann. Oder tatsächlich auch habe ich es mir zu Grundregeln gemacht und dabei beste Erfahrungen gemacht. Ich gehe dann tatsächlich auch in irgendeinem Dorf oder wo ich vorbeigekomme auf die Leute zu und frage, ob ich mir mal Glas Wasser nehmen darf. Habe noch nie erlebt, dass da jemand sagt, nein. Weil diese 300 Milliliter, lass es nur die sein, oder 500, die meisten nehmen ja sehr viel mehr mit, Die stören mich einfach beim Laufen. Beim Training muss das nicht sein. Wenn ich es beim Wettkampf mitnehmen muss, okay, klar, nehme ich es natürlich mit. Aber das ist etwas, was man irgendwie gut organisieren kann. Wir haben jetzt ja ein paar Mal hier auch schon unsere Alsterrunde hier ins Spiel gebracht. Selbst auf dieser 7,4 Kilometer-Runde haben wir zwei Wasserstellen. Also das ist perfekt. Also das mache ich natürlich dann auch gerne. Wenn ich da laufe, trinke ich dann unterwegs da gerne was. Aber ansonsten die Organisation, finde ich, der Laufstrecken. Ist dann schon essentiell, dass man das so organisiert, dass man das vermeiden kann.

Pia Lübeck: Und eben wie du gesagt hast, so alles unter einer Stunde oder bis zu einer Stunde braucht man ja sowieso eigentlich nix an zusätzlicher Flüssigkeit und wenn man vorher gut hydriert ist, wenn man vielleicht nachher so ein Elektrolytgetränk nimmt, dass dann der Körper auch noch schneller wieder auf die Nährstoffe zurückgreifen kann, die er dann verloren hat durchs Schwitzen, dann hat man da ja eigentlich auch kein großes Problem mit, wenn man jetzt nicht eben stundenlang in der Sonne unterwegs ist.

Urs Weber: Das ist so, wir haben ja so einen Trend irgendwie, viel Getränke mit sich rumzuschleppen und so. Und das sieht man tatsächlich hier auch bei den städtischen Läufen ganz viel. Wir haben eben hier, weil es vorletztes Wochenende war, der Halbmarathon hier in Hamburg. Wir hätten mal zählen sollen, wie viele Läuferinnen und Läuber da mit Trinkweste gelaufen sind. Bei einem Stadt-Halbmaraton mit, ich weiß nicht, wie viel zig, Verpflegungsstationen. Gut, es mag einzelne geben, die brauchen nun mal ihre ganz eigene Verpflege. Da habe ich doch Verständnis für natürlich, aber... Das würde ich immer versuchen zu vermeiden oder auch bei Trainingsläufen. Gerade im Sommer. Wir haben jetzt eben darüber geredet, wie wichtig die Funktion der Bekleidung ist. Und wenn wir dann noch eine Trinkweste oder eben eine Laufweste drüber tragen, damit wir eben die Getränke mit transportieren können, dann halte ich das in vielen Fällen für ein bisschen absurd. Oder wie gesagt, ich würde dazu plädieren, mal zu überlegen, was ich nicht anders organisieren kann.

Pia Lübeck: Ja.

Urs Weber: Einfach im Sinne, weil alles, das muss man sich auch vergegenwärtigen, alles was ich in der Hand halte oder was ich am Körper trage, verändert auch die Laufökonomie und verändert immer leicht den Bewegungsablauf, es wird unrund, ich habe ein Ungleichgewicht im Wortsinne zwischen links und rechts und das ist einfach nicht gut fürs Laufen, das macht keinen Sinn eigentlich, will man nicht.

Pia Lübeck: Und damit sind wir ja jetzt schon bei einem kleinen Fehler gewesen, den man so machen kann. Hast du noch weitere Fehlerquellen, Potenzielle, die wir so im Sommer mit unserer Laufbekleidung machen können?

Urs Weber: Also ein Fehler, um da jetzt gleich einzuhaken, ist tatsächlich der, dass man zu wenig hydriert auf Laufrunden geht. Das vernachlässigt man und ehrlich gesagt ist das auch so ein Fehler den ich bei mir selbst auch immer wieder mal feststelle. Und zwar gerade dann, wenn ich abends laufen gehe. Wenn man so einen Arbeits- oder Bürotag nach sich hat, dann vergisst man häufig das Trinken. Und du hast mir hier gerade ein schönes Lehrstück, hast du übrigens hier stehen. Na, du hast hier so eine... Ja, was ist das? Eine Trinkflasche, die dich...

Pia Lübeck: Eine smarte Trinkflasche ist das.

Urs Weber: Also Pia sitzt hier mit einer sehr stylischen Trinkflasche neben mir und die ist, dass sie noch nicht mit dir spricht, ist alles, glaube ich. Was kann die denn?

Pia Lübeck: Ja, also die ist im Rahmen unseres Trinkflaschen-Testes auch jetzt irgendwie so Teil meines Alltags geworden. Und die ist mit einer App verbunden. Das heißt, ich kann, das ist ganz witzig, ich trinke einen Schluck und die sagt mir danach, ich habe gerade um 18 Uhr 10 37 Milliliter getrunken und habe um 18.15 dann nochmal 30 Millileter getrunkt. Braucht eigentlich kein Mensch, weil ich glaube, man hat sein Trinkverhalten auch so ein bisschen im Blick. Aber es ist ein ganz witziges Gadget. Was ich tatsächlich ganz gut finde, ist einfach, dass sie so ein UV-Licht quasi hat. Das heißt, man packt Wasser rein und dann drückt man so einen Knopf, dann kommt so ein UV- Licht, was die Keime abtötet. Das heißt man könnte theoretisch überall Wasser abzapfen. Man muss sich keine Gedanken drüber machen, hat das Trinkqualität oder nicht. Und man hat eben trotzdem sauberes, gutes Trinkwasser. Und ich finde auch, das merkt man schon im Geschmack. Also ich trinke auch viel Leitungswasser, eigentlich nur Leitungswasser. Und ich habe schon das Gefühl, dass man das eben merkt, ob man dann das Wasser vorher einmal so gereinigt bekommt von der Flasche oder nicht. Außerdem ist da noch so ein kleiner Filter drin, also es ist wirklich eigentlich für eine Trinkflasche viel zu viel, die einfach nur Wasser transportieren soll, wo man täglich draus trinkt, aber es ist ein ganz witziges Gadget.

Urs Weber: Deutschlands größte Trinkflaschen-Expertin Pia Lübe empfiehlt. Aber ich will das gar nicht ins Lächerliche ziehen. Ich bin ja eigentlich gerade übers Lächernliche über mich selbst auf diese Flasche gekommen, die da neben mir steht, weil das war ja der Punkt. Ich trinke häufig im Sommer tagsüber zu wenig, gerade im Büro. Und wenn ich dann abends laufen gehe, dann denke ich nur ans Laufen und nicht vorher ans Trinken. Und das ist der größte Fehler. Und eigentlich muss man dann drei Stunden vorher anfangen und sich dran erinnern, wirklich, sich eine Flaschen hinstellen, was ich eigentlich immer mache. Und die dann auch trinken und nicht nachher wieder weggießen oder so, das ist das A und O, das is so banal, aber...

Pia Lübeck: Aber das ist eben ein guter Punkt. Du musst dann drei Stunden vorher damit anfangen. Wenn du eine halbe Stunde vor dem Laufen anfängst, zwei Liter zu trinken, dann musst du auf dem Laufenden, alle paar hundert Meter auf Klo. Also man muss dann auch am besten einen Timer gestellt haben, dass man wirklich früh genug ausreichend trinkt und schon vorher wieder zwei, drei Mal auf Klow war, dass man das dann nicht eben im Laufen oder beim Laufen noch spürt, sondern nur die von der Hydration dann profitiert.

Urs Weber: So, jetzt habe ich einen Fehler erzählt. Machst du auch irgendwas falsch?

Pia Lübeck: Ähm...

Urs Weber: Trinkwasser-Expertin.

Pia Lübeck: Ich mache sicherlich ganz viel falsch, also ein Fehler ist auf jeden Fall auch die Hydration. Also ich kann dir da zustimmen, ich vergesse das manchmal auch dann einfach irgendwie was zu trinken oder nochmal kurz was zu snacken, gerade so wenn man nach der Arbeit losläuft und dann, finde ich, merkt man eben schon, also ich merke dann, dass mir dann die Elektrolyte fehlen und eben die Feuchtigkeit oder die Hyderation fehlt, dass ich dann richtig laufen kann und gerade bei der Hitze fällt das ja noch mehr ins Gewicht. Ähm, ich glaube, ähm, dann... Meine größte Fehlerquelle ist auf jeden Fall, wo wir auch schon darüber gesprochen haben, Kleidung zu locker oder zu eng. Eine Zeit lang habe ich auch immer einfach, ich dachte so Sportsachen ziehe ich halt an und gehe dann damit laufen und mache mir da gar nicht so viel Gedanken drüber, wie funktional das jetzt wirklich ist und wenn das dann halt irgendwo zwickt oder irgendwo nicht ganz passt, dann ist das halt so, weil das ist halt beim Laufen so. Und da habe ich erst die letzten Jahre dann so gelernt, okay, es ist... Muss nicht so sein, sondern es gibt sehr funktionale Kleidung und was zu eng ist, ist zu eng. Und es gibt auch Kleidungen, die sitzen zu locker, auch wenn das dann theoretisch mal eine Größe wäre. Ich glaube, das ist so mit das größte Fehlerpotenzial, wenn man, gerade wenn man losläuft, dass man denkt, ach, ich habe ja Sportklamotten im Schrank, die sind vielleicht fürs Yoga oder die sind für das Fitnessstudio oder so, wo man ja ganz, ganz andere Anforderungen an Sportklimaten stellt, als beim Laufen. Und dann damit einfach die man anzieht und damit einfach mal losläuft und dann für sich vielleicht wundert warum man im Laufen nicht so viel Spaß macht, weil ständig irgendwo was zwickt.

Urs Weber: Also das, finde ich, ist ein ganz wichtiger Allgemeinertipp auch. Fürs Laufen sollte man, also gerade wenn man regelmäßig dann läuft, sollte man sich das wirklich gönnen und man sollte sich das auch wert sein, weil die Ausrüstung, die man dafür anschafft, ist erstens nicht so besonders kostenintensiv und zweitens, das amortisiert sich so schnell allein über das Wohlgefühl, was man dann hat. Das sollte man es sich wirklich dann wert sein. Da kann ich dir nur beipflichten. Das macht man sich unnötig schwer, wenn man das nicht macht. Als goldene Regel für die Laufschuhe, als allererstes gilt, dass man da eben nicht sparen sollte bzw. Das Beste für sich anschaffen sollte, das muss nicht gleich das teuerste sein, sondern das beste, das gilt da eben auch für die Ausrüstung für die Bekleidung im Sommer.

Pia Lübeck: Und dann, was ich eben auch oder oft unterschätzt habe und auch immer noch unterschätze, ist das Thema Kopfbedeckung, gerade wenn ich viel in der Sonne laufe und ich hab's letztes Jahr gemerkt, wie gesagt, als ich in Spanien auch viel gelaufen bin, wo die Sonne ja dann auch noch mal ein bisschen mehr knallt.

Ela Wildner: Oh ja.

Pia Lübeck: Dass ich mich dann immer gewundert habe, warum ich auf einmal so Kopfschmerzen habe beim Laufen. Oder warum, wenn ich zurückkomme, ich irgendwie so ein bisschen Kreislaufprobleme habe oder sowas. Und da dann erst gar nicht drauf gekommen bin, wie wäre es dann vielleicht, wenn ich mal eine Kappe aufsetze oder irgendwie dann auch wirklich so eine Kopfbedeckung mit UV-Schutz mir zulege, wenn ich viel in der Sonne laufe. Also klar, es gibt natürlich auch, wenn man jetzt im Sommer im Wald läuft und da ist viel Schatten, ist es vielleicht weniger relevant. Aber ich unterschätze es viel, wenn ich jetzt, sagen wir mal so 10 Kilometer in einem wirklich größtenteils sonnigen Stückchen laufe, dann merkt man es vielleicht auch nicht direkt, sondern dann eher so gegen Ende oder wenn man dann wieder zurück ist, dass es einem irgendwie nicht ganz so gut geht.

Urs Weber: Ja, und wenn du im Wald laufst, kannst du ja die Kappe auch mal abnehmen. Also, so einfach ist das. Ja. Und ja, da komme ich zu einem weiteren Fehler, den ich leider auch schon so häufig begangen Man darf nicht allen Quatsch glauben, den man so liest und wo man meint, das sei wissenschaftliche Erkenntnis. Ich habe ein Beispiel, das ich mich kaum zu erzählen traue, aber wo ich mal vor einem Marathon im Sommer ... Eine Studie eines australischen Forschers gelesen hatte, der davor warnte, sich den Kopf oder den Körper auch mit Wasser abzukühlen. Und ich bin dann am darauffolgenden Wochenende diesen Marathon im Sommer gelaufen, wo sich dann im Nachhinein auch noch rausstellt, das war der wärmste Tag des Jahres, bin diesen Maraton gelaufen. War total heiß und es war in der prallen Sonne auch. Und, ich habe mich nicht abgekühlt. Also das, was man eigentlich logischerweise heute bei einem Sommerlauf macht. Gerade wenn der in der Sonne ist, dann nimmt man natürlich Schwämme und drückt sich die über den Kopf, über den Körper und wer weiß wo aus, damit man sich abkühlt. Das ist das Beste, wie man den Körper abkülen kann. Und das habe ich damals nicht gemacht, weil ich diese blöde Studie gelesen hatte. Sorry, ich nenne ja auch keinen Namen jetzt, aber es war obendrein dann auch noch der abschließende Marathon innerhalb eines Triathlons, eine Langstrecke, und das war so ein Fehler, dafür könnte ich mich ja heute noch aufweigen. Aber das war eben tatsächlich... Da glaubt man so wissenschafts-hörig irgendeinen Quatsch, der da rausposaunt wird und der nach vier Wochen wahrscheinlich sowieso wieder erlegt wird. Aber das ist auch… spricht so ein bisschen das Bauchgefühl an. Man muss schon das machen, auch wo man meint, das ist für einen richtig. Das zählt vor allen Dingen eben auch für die Bekleidung.

Pia Lübeck: Ja, und da gibt's ja eben auch, wie wir ja schon gesagt haben, ganz viele Meinungen einfach. Und nicht für jeden ist das eine dann richtig. Und wenn man da nicht so sehr auf sich selber hört, sondern mal rumfragt und man hat fünf verschiedene Meinungen, dann ist das vielleicht auch nicht unbedingt das, was für einen selber das Beste ist, was Ausrüstung, was Verpflegung, was alles angeht. Im Sommer muss man gucken, wie empfindlich ist mein Körper der Hitze gegenüber und was kann ich meinem Körper zu muten. Und ja, wie du sagst, dann muss man nicht auf das hören, was ... Jetzt vielleicht die Freundin oder der Kollege oder sonst wer beim Laufen umsetzt, muss für einen selber dann nicht das Richtige sein.

Urs Weber: Pia, das finde ich super, dass du das so sagst, weil das zählt ja auch auf das, was du vorher schon sagtest. Man muss auch den Mut haben, seinen eigenen Stil dann auch zu machen. Das zählt auch zum Beispiel für das vorhin erwähnte Laufen mit dem Sport-BH, dass man das einfach sich trauen muss oder eben auch für das Stil fragen. Ich denke jetzt gerade an, vor letztes Wochenende auch Sam Lightlow, der den Ironman in Rot gewonnen hat, die Langstrecke, der hatte einen Hut auf, wie sah das denn aus? Also gerade diese super eitlen Triathleten und der lief mit Hut. Aber du, warum nicht? Ich meine, der lief den Marathon nachher unter 2,40, der hat Recht und er hat erst Recht, weil er gewonnen hat.

Pia Lübeck: Und trotzdem muss der Hut nicht für jeden das Richtige sein. Trotzdem kann man selber dann eine Kappe oder ein Tuch oder was auch immer dann aussetzen lieber. Und wenn wir jetzt noch mal abschließend darauf zurückblicken, was sind so deine drei Top-Tipps oder wie fassen wir jetzt unsere Top- Tipps zusammen?

Urs Weber: Nicht zu viel nachdenken, sichs einfach machen. Bei der Laufbekleidung, das kleinste Luftloch ist besser als die hochfunktionellste Membran, ums mal bildlich zu sagen. Also viel Luft an den Körper lassen.

Pia Lübeck: Viel Zirkulation vor allem, Bewegung irgendwie.

Urs Weber: Luftaustausch, vielleicht helle Farbtöne wählen, gerade so was Mützen angeht und so.

Pia Lübeck: Ja, auch Oberteile. Bei Hosen, wenn die kurz sind, ist es vielleicht weniger relevant, aber gerade da, wo Stoff viel Fläche bedeckt, sind helle Töne, glaube ich, sehr wichtig.

Urs Weber: Und wir haben jetzt immer über das Laufen bei großer Hitze so geredet, aber es gilt ja für den Sommer. Also der Sommer hat ja nicht nur Hitzetage, sondern ich versuche für mich selbst auch immer so ein bisschen so Daumenregeln aufzustellen. Also häufig hat man sonst zu wenig Mut, also zum Beispiel, ich laufe immer, also so ab 10, 12 Grad lauft mit kurzer Hose. Oder ich lauf dann auch mit einem Lauft-T-Shirt, das reicht. Der Körper ist ein Wärmekraftwerk und wenn wir erst mal draußen sind und laufen, da wird mir nicht kalt. Aber wie gesagt, das sind persönliche Daumenregeln, die muss sich jeder selbst machen, denn man sieht es im Winter noch mehr, aber im Sommer sieht man es auch, dass viele Läuferinnen und Läuer zu warm gekleidet sind. Und zwar sobald es vermeintlich ein bisschen kühler wird oder wenn es heiß war und dann ein bisschen Kühler, dann ziehen die gleich einen Langarmshirt an oder so, was man wirklich nicht braucht.

Pia Lübeck: Ja und da steht man sich dann selber eben auch einfach wieder im Weg, weil der Körper sowieso schon wärmer produziert, durch die Kleidung heiz ich den dann noch unnötig auf und dann kann ich eben auch nicht die Leistung erbringen, die ich mir vielleicht wünschen würde.

Urs Weber: Aber wir können das ja mit dem Appell hier verbinden, oder mit dem Aufruf, was macht ihr, die hier den Podcast hier hört? Was habt ihr für Tipps, oder was ist euer absolutes Summer Must-have oder euer bester Sommerlauf-Tipp? Das würde ich auch gerne mal wissen.

Pia Lübeck: Was ist euer Lieblingsoutfit? Habt ihr einen Lieblingsteil oder Lieblingstile, die ihr am liebsten kombiniert zusammen? Schreibt uns das gerne mal.

Urs Weber: Abschließende Frage. Hast du einen Lieblingsteil? Könntest du dich für eins entscheiden?

Pia Lübeck: Ich finde, es ist immer so ein bisschen die Kombination und also ich habe eine Hose mittlerweile, so eine Shorts von Mizuno, die ich sehr gerne trage, jetzt so im Sommer und habe auch einen Top, was ich schon ewig habe, was sich gerne dann dazu trage und ja, das ist meine ein, zwei Sport-BHs und das ist es eigentlich immer. Genau.

Urs Weber: Ja, keep it simple. Also auch wirklich die einfachen Dinge. Ich habe auch so ein ganz einfaches banales Shirt, einlagig, Laufsommerschirt. Ich glaube, worauf rein ich mich gerade verliebe ist so ein Sommerlaufhut, also so ein Outdoor-Hut. Ich muss mal gucken, so viel habe ich noch nicht ausprobiert. Ich finde, manche sagen zwar, der sieht ein bisschen lächerlich aus, aber das ist mir egal.

Pia Lübeck: Da sind wir ja wieder bei dem Punkt, jeder so wie er mag und wie es für ihn am besten ist und sich trauen vor allem.

Urs Weber: Oh, Pia, jetzt sind wir doch länger als eine halbe Stunde hier zusammengesessen, aber es hat sehr viel Spaß gemacht.

Pia Lübeck: Ja, fand ich auch, war ein sehr schöner Austausch.

Urs Weber: Da kann man sich doch lange über die wenigen Teile, die man braucht, unterhalten.

Pia Lübeck: Ja, und dabei sind es nur fünf, wie wir am Anfang gehört haben.

Urs Weber: Also vielen Dank und wie gesagt, wenn ihr noch Tipps habt oder eure Summer Must-Have-Tipps teilen wollt, dann her damit und danke fürs Zuhören.

Ela Wildner: So, habt ihr gehört, oder? Dann mal her mit euren Lieblings-Laufoutfits für den Sommer und euren Tipps zum Laufen im Sommer generell. Also schreibt uns oder kommentiert einfach. Wir freuen uns auf euren Input. Und natürlich, wenn ihr beim nächsten Mal wieder reinhört, bis dahin macht es gut und natürlich viel Spaß beim Laufen bei jedem Wetter.

Über diesen Podcast

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In unserem Podcast besprechen wir aktuelle Themen der Läuferwelt, interviewen Gäste – oder plaudern auch einfach mal nur.

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