RUNNER'S WORLD Podcast

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Transkript

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Ela Wildner: Hallo und herzlich willkommen zur Runner's World Podcast-Folge Nummer 187. Ja, wir sind inzwischen irgendwie im Herbst angekommen und es geht sogar auf den Winter zu. Da denkt man jetzt vielleicht nicht unbedingt ans Marathon laufen oder gerade doch, weil man sich überlegt, welche Marathons man ja im nächsten Jahr laufen könnte und eine, wie ich finde, sehr gute Option ist der Marathon Hannover. Ich persönlich bin da nicht meinen ersten Marathon gelaufen. Das ist fast ein bisschen schade, würde ich jetzt sagen. Warum, das erfahrt ihr in dieser Podcast-Folge. Denn es geht unter anderem um das Erstlingsprogramm vom ADAC Marathon Hannover. Alles was das angeht und auch was sonst rund um den Marathon passiert und welche weiteren Angebote und Veranstaltungen die Eichels Event GmbH, also der Marathon-Veranstalter, so anbietet. Darüber hat Runa's World Chefredakteur Martin mit Steffi Eichel vom Hannover Marathon gesprochen. Super cooles Gespräch finde ich, Ela Wildner, und wünsche euch ganz viel Spaß mit dieser Podcastfolge, die euch präsentiert wird vom ADAC Marathon Hannover. Jetzt geht's los!

Martin Grüning: Ich freue mich auf eine weitere Runners World Podcast Folge und als Gast begrüße ich diesmal Steffi Eichel, die Veranstalterin unter anderem des ADAC Marathon in Hannover. Ich habe Steffi natürlich schon mehrfach persönlich getroffen und war immer vor allen Dingen angetan von ihrer Umtriebigkeit. Von ihrem enormen Aktivitätslevel, den sie hat, mir ein Vorbild. Wir sprechen gleich über Steffi und ihre Geschichte als Marathon-Veranstalterin, aber natürlich auch über den Marathon in Hannover und über speziell das Erstlingsprogramm, was Hannover im letzten Jahr aufgelegt hat und im nächsten Jahr, in diesem Jahr aufgelegt hat. Entschuldigung. Und im nächsten Jahr fortführen wird. Liebe Steffi, wie geht es dir aktuell? Bist du fünf Monate vor dem Marathon komplett entspannt oder passiert jetzt schon ganz viel, was ganz wichtig ist?

Steffi Eichel: Lieber Martin und erstmal ganz herzlichen Gruß in die Runde. Vielen, vielen Dank für das sehr emotionale und total positive und bewegende Intro. Es sind ja fast nur noch knapp vier Monate. Also wir haben ja ein bisschen mehr noch als vier Monate und wir sind voll on fire. Also ich bin aufgeregter als ganz kurz vor der Veranstaltung, weil jetzt so die Zeit ist, wo man viel bewegen kann, wo wir Pläne schmieden kann und wo wir wirklich voller Ideen stecken.

Martin Grüning: Ich kenne dich, habe ich schon gesagt. Wir haben auch schon mal eine Podcast Runde gedreht im letzten Jahr, wo wir dich auch natürlich persönlich vorgestellt haben. Aber trotzdem würde ich das gerne noch einmal am Anfang aufnehmen. Ich glaube, das tut man einfach des Anstands wegen. Auch sag doch ein paar Worte zu dir, wer du bist und vor allen Dingen natürliche, wie du in die Laufszene als Veranstalterin gekommen bist und dann speziell zum Marathon in Hannover.

Steffi Eichel: Ja, mein Name ist Steffi Eichel und ich darf im April 26, ab 12. April, zum 25. Mal den Startschuss in Hannover geben. Wir sind zum 25. Mal vor dem neuen Rathaus, also es ist der 34. Marathon in unserer Stadt, aber es wird ein persönliches Jubiläum für uns. Und deswegen tatsächlich ist auch die Aufgeregtheit und auch so ein bisschen diese positive Anspannung ein bisschen größer. Ich bin. Vor über 30 Jahren in die Selbstständigkeit gestartet. Ich komme eigentlich aus dem Bereich der Grafik, bin immer für Bild und Text zuständig gewesen und bin als Agentur in die Sportszene gekommen, hab für den Deutschen Sportbund gearbeitet, für den Landessportbund gearbeitet und habe bei der Expo ein Sportprojekt hier begleitet. Das war ganz gut wohl und weil das gut war, durfte ich dann auch die betreuende Agentur im Jahr 2001 werden. Als der Landessportbund den Marathon übernahm. Das haben sie nur ein Jahr gemacht und das war auch als Übergang sozusagen geplant. Und dann wurde ich gefragt mit meiner Truppe, ob wir uns das vorstellen könnten, den zu übernehmen. Ich gebe zu, ich war am Anfang nicht so richtig amused, weil wir waren unerfahren. Wir konnten es einfach nicht. Ganz ehrlich, wir konnten es nicht. Und dann haben wir drei Jahre von 2002 sozusagen, drei Jahre mit dem LSB und ... Mit tollem Support uns eingegroovt. Die haben von anderen Marathon-Veranstaltungen explizit Sardar Berlin genannt, auch inhaltlichen Support bekommen, haben uns als Volontier gemeldet, haben uns eingearbeitet, haben uns drei Jahre Zeit gegeben. Und der Marathon entwickelte sich gleich emotional gut, klein und immer in Schritten. Ja, und dann haben wir nach drei Jahren entschieden, wir machen es nochmal. Wir gucken nur mal zwei Jahre, ob das dann auch wirklich gut wird. Ja, und nach fünf Jahren war dann spätestens die Geschichte geschrieben. Dass ich auf dieses Projekt nicht mehr verzichten möchte. Heute sind wir eine klassische Eventagentur mit einer eigenen Grafikabteilung sozusagen und dürfen neben dem Marathon, der ja unser herausragendstes, größtes und auch emotionalstes Projekt ist, noch einen Triathlon, zwei Triathlonveranstaltungen verantworten, Silvesterlovers. Wir bringen im Jahr knapp 100.000 Menschen in Bewegung und das gibt uns auch als Veranstaltungsagentur eine Menge Auftrieb, viel Kontakte, viel Austausch, viel Erfahrung. Und das bewegt uns das ganze Jahr.

Martin Grüning: Und inzwischen bist du ja tatsächlich auch bekannt wie ein bunter Hund in der Laufszene. Aber nach 25 Jahren ist das ja jetzt nun mal auch kein Wunder. Und weil dieser Podcast heute am 5. Dezember erscheint, kannst du vielleicht auch noch auf euren morgigen dann Lauf hinweisen. Kurze Werbung für alle die kurz entschlossen. Geht das oder ist der? Schon voll dann, der Nikolauslauf.

Steffi Eichel: Also ich gehe nicht davon aus, weil es ein Erstlink ist. Also das ist ein Projekt, was wir jetzt als ersten Rossmann-Nikolaus-Lauf einfach mal an den Start gebracht haben, an dem Nikolausitag, an einer Strecke, die wir so als Veranstaltung noch nicht besetzt haben. Wir laufen am Mittellandkanal. Es gibt ein 510 Kilometer Angebot, vermessene Strecke mit Zeitmessung. Und es ist wie eins der vielen. Angebote, die wir gerade machen, ein Motivationsangebot. Man läuft also für den Schokoladen Nikolausi, den man dann im Ziel bekommt. Und das soll wirklich wieder oder ist wieder eins der unterschiedlichsten Dinge, die wir tun, um bei dem dunklen, kalten, dreckigen, regnerischen, schwierigen Wetter, was wir gerade haben und auch der Laune, die ja nicht immer so optimal ist, aber einfach mal wieder ein Highlight setzen und mitmachen. Mobilität, Begeisterung, auch Versuche mit einer Schokolade und mit einem Goodie zu belohnen und uns zusammen zu bewegen und zu treffen. Und in der Vorbereitungszeit, wir sind ja jetzt Frühjahrsmarathon immer im Winter, müssen wir fleißig sein, setzen wir auch beim Nikolauslauf ein Zeichen, dass wir gemeinsam Ziele haben. Man kann es mit und ohne Zeitmessung, mit Blick auf die Uhr machen, aber wir bewegen uns am Kanal, wir sehen uns alle. Läuft man auf der einen Seite hin und auf der anderen wieder zurück. Finden wir ganz spannend, können wir uns gegenseitig motivieren und ich bin gespannt, wie es morgen läuft.

Martin Grüning: Also wer noch nichts vorhat, morgen und spontan ist, sollte. Wo ist genau Start und Ziel?

Steffi Eichel: Direkt an der Emmelbahnbrücke, also das ist die Brücke, die an der Pott B bei uns recht zentral liegt, Mittellandkanal Schöne Strecke, gerne melden.

Martin Grüning: Genauso lass uns aber jetzt auf den Marathon in Hannover im Frühjahr schauen. Allgemein gibt es ja momentan einen Teilnehmer Boom. Kann man schon sagen, einen Run auf die Startplätze bei den etablierten Lauf Veranstaltungen. Könnt ihr das jetzt im Dezember auch schon sagen? Sicherlich habt ihr ja Vergleichsmelde zahlen und könnt da so ein Trend absehen. Wie sieht's aus? Nimm uns mal mit.

Steffi Eichel: Ja, das ist ein Wahnsinns, ist eine großartige Entwicklung, also und Gott sei Dank und dankenswerterweise auch in Hannover. Bei uns gibt es jeden Montag einen Statistik-Montag, da werten wir aus, was in der vergangenen Woche passiert ist. Und tatsächlich sind wir jetzt schon bei über 15.500 Anmeldungen in der Summe. Diese Zahl hatten wir noch nie, also sowas gab es in Hannover zu diesem frühen Zeitpunkt noch nie. Und was uns natürlich ganz besonders freut, das sind knapp 4.000 Maratonis, die sich in Hannover schon gemeldet haben. Das ist für Hannover auch. Eine ungeheuer hohe Zahl und das macht uns ganz stolz und es ist eine extrem gute Laune, gute Stimmung, viel Zuversicht und auch ja, das läuft im Moment aber auch wirklich für alle sehr, sehr gut. Es gab ja die German Road Races Jahrestagung vor kurzem und auch dort war diese Aufbruchstimmung, dieser Zuspruch, aber auch die Verantwortung, die wir damit haben. War deutlich spürbar in all den Themen, die wir miteinander gesprochen haben. Das tut uns natürlich sehr gut und da können wir dann ein Treiber, ich glaube auch das Thema Gesundheit, das Thema Motivation, mentale Fitness, da dürfen wir mitwirken und können einen Teil dazu beitragen.

Martin Grüning: Und kannst du oder konntet ihr auch so ein bisschen festmachen, wo dieser Boom herkommt, wo er stattfindet. Also ich greife mal so minimal vor, da ich auch mich mit anderen Veranstalterinnen und Veranstaltern unterhalte. Definitiv wird das Laufpublikum auch bei Halbmarathons und Marathons jünger, sehr viel jünger und auch weiblicher. Und das sind ja beides Trends, die wir. Beide vermutlich auch mögen. Ist das bei euch auch so?

Steffi Eichel: Also es ist bei uns auch so, also der Altersdurchschnitt im Bereich Marathon ist um 10 Jahre gesunken, das ist wirklich richtig viel. Aber es tut nicht nur uns gut, das ist ein attraktives Angebot, was wir haben, sondern es tut der Gesamtveranstaltung gut. Also es ist kein verbissenes, nur noch ambitioniertes Rennen und das wird nicht um Bestzeiten immer nur gerungen. Also das ist ja kein Widerspruch, das kann ja eine Gruppe von Teilnehmenden gerne tun. Untertitel im Auftrag des ZDF, 2020 Dafür sind wir auch ausgelegt, dafür sind wir auch da. Aber diese Emotionen und auch dieses Unerfahrene und dieses Frische, das Junge, das Neue, das Laute, das tut natürlich an der Gesamtveranstaltung im Flair, in der Atmosphäre, tut das natürlich extrem gut, das hat so ein Spirit, das beliebt die Gesamtveranstaltung. Und auch der Frauenanteil, also ich liebe ja das gemeinsam und das zusammen und... Das zeigt sich jetzt eben auch in dieser Lauf-Community und das ist unheimlich wertvoll für alle Beteiligten. Auch bei den Helfenden haben wir einen Zuspruch von einer deutlich jüngeren Zielgruppe und eine deutlich transparentere Kommunikation. Also das ist schon übergreifend, dass Verantwortung für sich übernehmen, für andere übernehmen, aktiv werden und die Gemeinschaft lieben und schätzen und auch pflegen. Das scheint ein guter Trend zu sein. Wir haben es an dem Wochenende der German Road Traces-Tagung auch so ein bisschen an dieser Nach-Corona-Zeit festgemacht. Da lief man dann, weil es gab nicht so viele Alternativen. Dann lief es mal wieder nicht, weil dann gab es wieder Alternativen, aber das Laufen ist geblieben. Das Verliebtsein in die Natur, an die frische Luft, die Eigenverantwortung, die Flexibilität. Es haben sich ja unfassbar viele Love-Communities gegründet und Gemeinschaften. Und Gruppen aus Motivationsgründen, aus Sicherheitsgründen und dieser Trend, der läuft einfach und das spüren wir jetzt.

Martin Grüning: Ja, sicherlich spielt auch eine große Rolle. Und das ist so ein bisschen das Thema, was mich im Moment auch extrem interessiert, spielt auch eine große Rolle. Die Vereinsamung von Menschen im sozialen Netzwerk, dieses Bedürfnis, auch wieder andere Menschen zu riechen, zu fühlen, mit denen ein gemeinsames Live-Erlebnis zu haben. Und da ist natürlich der Sport und das Laufen als Sport und ein Wettkampf, wo man dann auf ganz, ganz viele trifft. Denen es ähnlich geht, wie einem selbst, die ähnliche Interessen haben, ist dann natürlich ideal. Also ist einfach für mich noch mehr als je zuvor gerade der Sport der Zukunft. Wobei auch das habe ich schon oft genug gesagt, aber Laufen ist so ziemlich der einzige Trendsport, der ewig im Trend blieb. Eigentlich passt das Wort gar nicht, aber es passt jede Saison neu und gerade erleben wir halt da nochmal einen enormen Aufschwung. Bei euch finde ich, bei dir, bei euch finde ich speziell wirklich beeindruckend, dass ihr auch bereit seid, die komplette Lauf-Community zu umarmen, auch in dem Marathon. Indem ihr einerseits ... Euch bereit erklärt, sagt man ja inzwischen fast nein, indem ihr die deutschen Meisterschaften ausrichtet im Marathon und andererseits das schon zu Beginn angesprochene Erstlingsprogramm auf die Bahn schickt, wo ihr sagt Leute, die noch nie einen Marathon gelaufen sind, die bekommen bei uns besonders viel Support, besonders viel Zuspruch, besonders viel Anerkennung auch. Das ist ja eigentlich, wenn man die die. Zielgruppe anguckt einen Spagat, aber ich vermute, den habt ihr sehr bewusst so gewählt.

Steffi Eichel: Weil es eigentlich gar kein Spagat ist, sondern weil es eigentlich gerade auf Marathon-Distanz unfassbar harmonisiert und passt, weil jetzt hast du die DM angesprochen, die wir bewusst ausrichten, um der nationalen Elite eben auch genau diese Sichtbarkeit zu ermöglichen. An Nonova kannst du da eben den Marathon auch gewinnen und wir stellen die DM auch in den Fokus, das machen wir ganz bewusst, aus Wertschätzung und auch aus ... Emotionalität. Und da passt der Rest sehr gut dazu, weil was verändert man? Also wir machen es ja nun, wie man so schön sagt, zum 25. Mal. Unsere Strecke bleibt wieder gleich. Die ist superflach, die ermöglicht gute Zeiten. Die ist hoch emotional inzwischen unter den Hannoveranerinnen und Hannoveranern auch geliebt. Und es gibt ganz, ganz viele Dinge, die wir uns über die Jahre erarbeitet haben, an denen wir festhalten können. Wir haben für 20, 25 sehr viel verändert. Wir haben die Startzeit verändert. Marathon auf 10, den Zehner auf 9. Wir haben die Zielverpflegung optimiert, stark vergrößert, auch räumlich verändert. Und wir haben für 2025 einen großen Schritt gewählt. Und der ist mehr als gut ausgegangen und gibt uns jetzt einfach die Chance, an all dem Bewerten und Guten festzuhalten, ohne zu stoppen und zu sagen, unser Fokus 2026 ist Optimierung vor dem, was alles schon gut war und vor allem Service-Steigerung. Und diese Erstlinge-Idee, die ja vom Effekt, ich meine, wir haben knapp 1000 Anmeldungen gehabt, die sich als Erstlinge bekannt haben und wissen ja inzwischen, dass einige Distroits gar nicht gesetzt haben, weil sie gar nicht genau wussten, was passiert ist und sie wussten gar nicht, ob sie sichtbar werden wollen, wenn sie das mutig zum ersten Mal machen. Und wir hatten ja gar nicht mit diesem Run gerechnet und das dann nochmal wiederholen und jetzt zu optimieren und zu sagen, ihr lieben Erstlinge, wir machen jetzt auch eine Erstlinge-Sprechstunde. Also es war gerade wieder soweit, da schalten wir uns dann eine Stunde lang online, alle Erstlinge bekommen einen Link und können uns Fragen stellen, die sie stellen wollen, weil es ist ja ihr erster Marathon, es gibt ja keine dummen Fragen, ganz im Gegenteil. Die Fragen, die Erstlinge stellen, die helfen uns in der Orca ja auch extrem. Elite auf der einen, die Optimierung der Strecke und aller Rahmenbedingungen und zum anderen die Fokussierung auf die Erstlinge und dann auch noch die Erhöhung der Gesamteilnehmerzahl Marathon. Das passt für uns hervorragend, weil es vom ersten bis zum letzten Marathon immer eine besondere Geschichte gibt und besondere Bilder und besondere Emotionen erzeugt und wir auch aufgrund dieser zeitlichen Distanz, die diese beiden Gruppen ja auch haben können, einfach immer wieder die Chance haben, den Fokus auf. Teilnehmende zu setzen. Und das ist einfach hervorragend gelungen 2025. Und es haben sich auch von den Erstlingen, die wir hatten, in 2025 viele gemeldet und sind jetzt Mentoren für die, die es jetzt im nächsten Jahr das allererste Mal wagen. Und das sind einfach wunderbare Dialoge. Also in dieser Erstlingssprechstunde kommen mein Kollege und ich ganz selten nur zu Wort, weil eigentlich ist ein Erstling 2025 da und beantwortet dann hoch emotional. Diese Frage, und das ist natürlich auch viel authentischer, als wenn sie von uns als Organisatoren kommt, dazu, dass sie von denen kommen, die es schon erlebt haben, die diese Spannung und diese Neugierde und diese Unsicherheit auch hatten. Und das ist wirklich eine wahre Freude.

Martin Grüning: Ich finde die Zahl 1000 finde ich natürlich sehr, sehr beeindruckend. Also ich weiß ja, wir hatten im Vorfeld der Aktion schon im letzten Jahr Kontakt. Und ich glaube 1000. Also das, das wäre ein Traum gewesen. Die Zahl hast du nicht in den Mund damals genommen. Respekt, Respekt. Sag doch noch mal kurz, bring noch mal auf den Punkt. Was wurde denen geboten oder was wird den Erstlingen bei euch geboten?

Steffi Eichel: Also, wenn man ein Erstling ist, wenn man also seinen allerersten Marathon – es geht nicht um den ersten Marathon in Hannover, es geht darum, den allerersten Marathon zu laufen. Und wenn man sich dann bei der Online-Anmeldung traut, in Hannover den Haken zu setzen, weil ich bin ein Erstling, dann geht man sozusagen in der Datenbank in eine Gruppe. Das bedeutet, wir melden uns. Wir melden uns relativ zeitnah, weil wir, wenn gewünscht, diese Gruppe mit Trainingsplänen begleiten. Also, wenn man möchte, bekommt man von uns ein bisschen Support. Bedeutet auch Motivation, bedeutet permanent Post und bedeutet auch ein Dialog, wenn man möchte. In Hannover angekommen, gibt es dann eine ganz besondere Startnummer. Das heißt alle anderen Teilnehmenden, alle Häblinge, alle Streckenposten, alle Partner und auch die Hannoveraner, weil das ist tatsächlich auch ein Tagesthema, können an der Startnummer und der Rückenstartnummer erkennen, dass sich das mit einem Erstling zu tun hat, weil wir versprechen. Wenn du dich gut vorbereitest und du hast den Mut, an der Startlinie zu stehen, ihr Lieben, wir bringen euch ins Ziel, wir tragen euch ins Ziel und wir motivieren euch. Wenn du auf das Ziel zuläufst, lieber Erstling, dann läufst du an einem Buzzer vorbei und als Erstling darf man auf diesen Buzzer kloppen. Der macht dann einen Ton und jeder merkt, oh, da ist wieder ein Erstling auf dem Weg zum Ziel. Oder Kontronen.

Martin Grüning: Ich muss dir da reingreifen? Der Hut? Ja. Okay.

Steffi Eichel: Der hat letztes Jahr gehubt. Ich glaube, diesen Ton wird Kasi im Ziel nicht nochmal 900 Mal ertragen. Wir überlegen uns jetzt einen etwas harmonischen Ton. Aber er macht auf jeden Fall einen lauten und ein sehr hörbares Signal. Und da kommt auch so ein Wasserfontän, also nicht jetzt befeuchtend, sondern einfach wie so ein kleines Feuerwerk, aber eben ohne Feuer, sodass es auch noch sichtbar wird. Und das ist nämlich auch ein ganz deutliches Signal, weil kurz hinter der Ziellinie wartet ja ein Fotograf und der macht dann das erste Marathon-Finish-Foto, das wir dem Erstling schenken. Hoch emotional und natürlich ganz besonders. Und alle Erstlinge haben eine automatische Startgeldversicherung, die der ADAC mit ins Boot wirft. Wir bieten auch gemeinsame Trainingsläufe an. Der Erstling hat bei der Pasta, bei der Powerparty am Samstag einen reservierten Tisch. Also er kann dann, wenn er kommt, sehen, da sind noch viele Verrückte, die sind genau wie ich, die haben morgen genau das gleiche vor wie ich. Trifft im Dialog jemanden, der die gleiche Anspannung hat, der genauso nervös ist. Also auch da wieder immer der Wunsch von uns, eine Gruppe zu bilden und dafür zu sorgen, dass man sich sieht. Und das Highlight soll sein und ich hoffe, das werden viele nutzen. Erdinger hat für alle Erstlinge bei der Finisher Party einen Getränkegutschein spendiert. Also es gibt einen Erdinger Finish Party. Bier, Freibier, Freigetränk und das wäre natürlich das Allerschönste, wenn wir unsere Erstlinge dann noch auf die Bühne heben können, wenn wir sie sichtbar machen und auch da haben wir gesagt, wir glauben ihr könnt die Treppe nicht mehr gehen, aber seid euch gewiss, wir kriegen euch irgendwie auf die Bühne, das schaffen wir gemeinsam und damit würde natürlich in unseren Augen ein wunderbares Wochenende enden und wenn wir dann schon bei den Erstlingen sind, dann ist natürlich mein Wunsch, dass es nicht bei einem bleibt, sondern wir als Veranstalter, wir sehen uns ja wahnsinnig gerne. Highlight, also als vielleicht erster Step. Wir sehen uns aber auch gerne als Zwischenstation, aber wir hoffen natürlich, dass es danach dann auch erfolgreich weiterläuft und dass wir so viele positive Emotionen weitergeben können und auch erstmal als Grundlage legen können, dass der erste Marathon schon mal richtig geiler war und das dann auch weiterläuft.

Martin Grüning: Das hört sich gut an und das alles zum Startgeld, was dem Normalen entspricht.

Steffi Eichel: Ich muss da keinen Zuschlag geben.

Martin Grüning: Nein.

Steffi Eichel: Nicht einen einzigen Euro. Das ist tatsächlich unser Wunsch oder unser Angebot an Erstlinge, die einfach ganz besondere Teilnehmende sind in unseren Augen.

Martin Grüning: Ich glaube ich melde mich auch als Erstling an.

Steffi Eichel: Bist du denn einer? Nö. Dann vergiss es. Tatsächlich, wir checken das tatsächlich ab und zu. Wir machen ein paar Stichproben oder ich glaube, das ist eine sehr faire Nummer.

Martin Grüning: Ich meld mich dann als Nidram Gniinirg. Ist mein Name rückwärts.

Steffi Eichel: Du kannst dich als Begleiter anmelden. Das ist zum Beispiel auch der eine oder andere Erstling, der sagt, ich traue mich und ich mache das auch und ich zeige mich auch als Erstling, aber ich habe jemanden an meiner Seite. Also das sind auch so Sachen, die wir pflegen, wo wir dann wirklich sagen, das ist total wichtig. Wenn du das brauchst, dann lass uns das wissen und dann geht es ja bei der Blog-Zuteilung schon los. Also wir lieben diese Gemeinschaften und dieses Miteinander, den Support, die Unterstützung. Das macht Spaß.

Martin Grüning: Aufgrund des Erfolges habt ihr das Programm ja sogar noch so ein bisschen jetzt erweitert und habt dieses Mentoren-Thema so ein bisschen forciert, also dass Läuferinnen und Läufer, die im letzten Jahr zum ersten Mal bei euch gelaufen sind, dieses Jahr eben ihre Expertise den neuen Erstlingen zur Verfügung stellen können, bzw. Überhaupt, glaube ich, dann erfahrene Läuferinnen und Läufer das tun. Kannst du dazu konkreter nochmal was sagen? Ich gebe jetzt einfach mal voraus dann noch, dass wir dazu eine schöne Geschichte auch in unserer Januar-Ausgabe haben werden, die Mitte Dezember, also eine Woche nach, diesen Podcast dann erscheinen wird. Sehr gelungen. Drei solche Erstlinge mit ihren MentorInnen stellen wir da vor. Finde ich klasse. Kannst du aber zu diesem Mentoren-Idee, zu dem Mentorenprogramm noch mal ein bisschen mehr sagen?

Steffi Eichel: Ja, das Schöne ist ja, wenn solche Menschen dann sichtbar werden, dann entfernt man ja meist auch erst die Hintergründe oder die Stories. Also was zum Beispiel eine wunderbare Leistung dieser Mentorin ist, was sie eigendynamisch auch angeboten haben, dass sie an ihren Wohnorten jetzt Lauftreffs anbieten. Also sie sagen an den Orten, wo sie laufen, wenn ich laufe, wenn ich trainiere und ich starte um 18 Uhr an der Bank am Wald X oder Y, da bieten sie einfach an, begleitet zu werden. Und das alleine ist ja schon ein extrem guter Mehrwert. Das heißt, entstehen. Tatsächlich Lauffreundschaften. Es gibt unterschiedliche Mentoren. Die einen sind mit Rat und Tat an der Seite, die zweiten machen genau solche Mitmach-Ideen. Die dritten bieten sogar, das haben wir in Hannover, eine Unterkunft und sagen, komm doch zu mir, lass uns das Wochenende gemeinsam bringen und ich begleite dich. Also es geht bis hin zu, wir holen gemeinsam uns zur Startnummer ab und ich begleite dich durchs Wochenende. Bis hin zu, ich begleite dich als Mentor auf der Strecke und Stelle. Bei meinem zweiten Marathon in deine Dienste, in dem Moment, wo das mit der Zeit auch passt oder mit den Zielen. Also da gibt es wirklich ganz, ganz unterschiedliche Geschichten. Und ich darf dir verraten, wir haben schon 1.300 Erstlinge heute in unserer Datenbank. Also diese Zahl ist, ja, die ist wirklich, die ist, die macht wirklich, also die macht wirklich glücklich. Das sind so viele einzelne Geschichten, unterschiedlichste Geschichten. Auch das, was ihr vorstellt, sind ja auch sehr unterschiedliche Pärchen und Paare. Und das zeichnet das so ein bisschen auch im Alters, im Umfang des Alters, in der Ausgeglichenheit aktuell noch mit weiblich und männlich. Also es ist wirklich toll, was man da so auch durch die Kommunikation mit den Menschen auch erfahren, kennenlernen und auch wertschätzen darf.

Martin Grüning: Ich finde das beeindruckende daran tatsächlich, dass diese Erstlinge so normal scheinen im ersten Moment und wie immer, wenn man dann Menschen näher kennenlernt, hinter jedem steckt eine ganz eigene Geschichte und dass ihr das ernst nehmt mit diesem Programm, das finde ich so gut und das finde ich so wichtig. Also was mich zu dem großen Thema so bringt, im Sport ist es natürlich so, dass die, die besonders erfolgreich sind. Das heißt beim beim Laufen besonders schnell sind, dass die im Rampenlicht stehen. Und das soll auch so sein. Aber getragen wird natürlich speziell auch unserer Sport unser Sport von denen, die eben nicht im Rampenlicht stehen. Die große Masse läuft eben nicht unter drei Stunden, sondern läuft irgendwo zwischen vier und viereinhalb Stunden und eventuell auch sehr viel langsamer noch. Und das kommt auf. Auch in diesen Zeiten zu kurz und das finde ich also deswegen besonders wichtig, dass wir ihr denen eine Plattform gibt. Das ist ja auch das Tolle, dass bei euch, bei uns, bei den Laufveranstaltungen, oft genug schon ist das erwähnt worden, die Stars an derselben Startlinie stehen, eben wie die, die noch keine Stars sind und es vielleicht auch niemals werden. Das ist natürlich auch mehr oder weniger einzigartig und das finde ich unbedingt auch ein Momentum, was weiter forciert werden muss, glaube ich.

Steffi Eichel: Und diese Emotionen, die man im Zielbereich dann zu spüren, zu sehen bekommt und an denen man teilhaben darf, die in Geschichten zu bringen und auch Gemeinschaften zu bilden. Also ein Erstling, ich mache meinen ersten Mal und ich bin ja nicht alleine. Und das vorher zu bündeln, das hat unfassbar viel Stärke hervorgerufen. Und man merkt ja dann auch, was da für Unsicherheiten sind oder für Vorbehalte. Und wie das dann in so einem Dialog mit einem Mentor und einem Erstling, wie das wirklich in Sekunden... Verschmilzt und einfach ernst genommen mit guten Argumenten und viel Motivation besprochen wird, dass es wirklich ist berührend. Also da dann zuzuhören und das zu erleben, das motiviert auch so. Also wir als Veranstaltende, wir haben einen, also ich habe den schönsten Job der Welt für mich gefunden. Aber trotzdem brauchen wir ja auch mal eine Motivation. Also jeder weiß ja, wie der Druck auch auf Bereich Sicherheit und Veranstaltungsorgas und Verantwortung. Ist ja kein Zuckerschlecken. Und das wird nicht leichter, aber es ist unser Alltag. Das ist unser Job und das können wir. Aber was solche Momente auch bei uns motivierend auslösen, das ist gar nicht zu bewerten. Also das macht einen wirklich nicht glücklich, ist der falsche Begriff, sondern das gibt wirklich einen absoluten Motivationsschub. Ich bin danach komplett beseelt. Also wenn ich manchmal nicht genau weiß, warum ich mir das noch so antue oder warum wir jetzt wieder in die nächste Entscheidungs-Orga-Runde gehen. Wenn ich an diese Momente zurückdenke, dann weiß ich es wieder ganz genau. Und dieser eine Tag, der ist immer so short, der ist so kurz, wenn der Startschuss erfolgt, ist eigentlich die Veranstaltung fast gelaufen, weil von da ab ist man unter Feuer. Und diese Emotionen auch für uns zu verlängern, ist auch für uns unfassbar wichtig. Von daher danke auch von uns an die vielen Erstlinge.

Martin Grüning: Ja, ja, ich bin ja jetzt auch so ein bisschen, dass das geht mir die ganze Zeit durch den Kopf. Du hast diese Erstlings Sprechstunde erwähnt. Ich bin jetzt so ein bisschen neugierig. Nein, ich will mich da nicht reinsniken. Nein, aber ich bin so ein bisschen neugierig. Was, was bewegt denn da die Menschen, die daran teilnehmen? Also Erstlinge, was? Was ist das, wovor die vielleicht ein bisschen Angst haben? Was ist das, wo sie unsicher sind? Was ist das? Was sie vielleicht auch falsch einschätzen. Kannst du da so ein paar deren Fragen?

Steffi Eichel: Also wirklich, das ist von wie viel Paar Schuhe hast du bis hin zu wie übig verdammter Axt, dass ich beim Laufen trinken kann, wie gehst du mit Bauchweh um, mir tut mein Knie weh, wo laufe ich am besten, was machst du im Dunkeln, bis hin zu Bekleidung. Das ist wirklich das ist also. Bis hin, dass schon die ersten Fragen gestellt wurden, was trägst du am Marathon-Tag? Und wir haben uns darauf vertagt, das dann zu machen, wenn wir ungefähr wissen, in welche Witterung wir gehen. Also die sind wirklich, ich kann da kaum Beispiele bringen, aber es geht wirklich von ganz niederschwellig bis hin zu schon, wie viele Gels nimmst du mit auf die Strecke? Also wirklich, das sind so, je nach auch Erfahrung, wir haben da ja Menschen bei, die wirklich sehr unerfahren sind, die sich da rantasten und die alles aufsaugen. Und dann haben wir welche, die sind schon sehr, sehr weit und sehr gut vorbereitet und da trifft sich wirklich Erfahrung mit Neugierde, mit Unerfahren, mit Jung, mit Alt, mit Menschen, die schon sagen, sie laufen schon so und so viele Jahre und die anderen sagen, ich laufe jetzt mal gerade erst seit einem Jahr, ich bin doch nie beim Event dabei gewesen, bis zu wo kriege ich die Startunterlage her. Also wirklich, das ist so ein buntes Bild und wie ich vorhin gerade sagte. Wir lernen auch daraus, weil du lernst aus diesen Fragen, wo du im Zweifel auch eine Kommunikationsschwäche hast oder was zum Beispiel auf unserer Homepage nicht erkennbar ist oder worauf wir noch mal hinweisen müssen. Also wir sind ja zu weit zu ein Erklärvideo oder einen digitalen Gruß nochmal an unsere Erstlinge im Vorfeld zu senden, weil wir so ein bisschen raushören, was sie für zentrale Anforderungen haben oder Ideen haben. Also das ist wirklich ein Schwerpunkt, kann ich dir nicht sagen. Was ist wirklich? Wir sind ja noch sehr weit in der Vorbereitung. Also wir haben ja noch viele Sprechstunden, bis wir uns dann in echt sehen. Aber es sind wirklich ganz Unterschiede, bis hin, dass sie sich verabreden, dass sie sich abstimmen. Wer kommt denn hier aus dem Bereich von Kassel? Wer kommt aus Bereich Göttingen? Ich bin in München, ich bin ganz weit weg, sagt eine, ich aber auch. Also wirklich ganz, ganz lustige Dialoge.

Martin Grüning: Hört sich so an, hört sich so an. Und dann macht ihr auch Vorbereitungsläufe, hattest du gesagt? Kannst du da noch noch ein bisschen mehr zu sagen? Also wann, wann geht es da los? Ist es schon losgegangen oder geht es erst los? Und über welche Distanzen?

Steffi Eichel: Also es ist schon losgelaufen, also so ein Marathon, so eine Veranstaltung ist, das hatte ich glaube ich eben schon mal gesagt, ist ja entweder das Ende einer Vorbereitung oder ist eine Zwischenmotivation oder ist es einfach ein Lauf, an dem ich teilnehme und wir haben das ganz große Glück und es ist gar nicht toll, dass wir das machen, sondern es ist ganz toll, dass die anderen das mit uns machen. Wir haben jeden Monat Trainings- und Vorbereitungs- und Motivationsläufe. Haben jeden Monat in unserer Stadt, in unserer Region einen Verein, eine Institution, eine Community als Partner. Das heißt, wir haben jetzt bis April und darüber hinausgehend, also das hört dann auch nicht auf, das läuft weiter, das machen wir Mai weiter, im Juni weiter, im Juli, da kommen wir auch über den Sommer, haben wir uns mit ganz, ganz vielen Akteuren in dieser Stadt und Communities darauf geeinigt, dass wir immer einen Monat zusammen arbeiten, dass wir zusammen was machen und ein Angebot machen. Und jetzt ist natürlich so, dass seit November Das erste Ziel erst mal ist, die Trainings- und Vorbereitungsläufe so zu takten, dass man an unserem Marathon-Tag Halbmarathon oder Marathon läuft, in unterschiedlichen Limits. Aber das Gesamtkonzept ist darauf ausgelegt, dass wir also gemeinschaftlich, zusammen, jedermal und alle zusammen Menschen zum Laufen bringen. Und dass wir auch nicht nur leistungsorientiert sind, auch ganz wichtig, sondern viel auch motivierend, aktivierend. Im Rahmen der German Road Racers Tagung ja wieder bei dem bundesweiten Tag des Laufens gesprochen, wo wir tatsächlich Chancen haben, als große Community, als bewegende Community mit viel, viel, viel Akteuren, auch Frischlinge, Neulinge, Wiedereinsteiger, auch zum langsam leichten Laufen bewegen und alles das, was wir machen, wir haben also immer so Monatsangebote oder eben auch spezielle Trainingsangebote, ist immer ganz wichtig für uns, darauf ausgelegt, dass wir niemanden ausladen, also man kann nicht zu langsam sein. Man ist einfach noch nicht da, wo die anderen sind. Und das kann aber ja ein Ziel sein und das geht einfach total gut auf, weil wir uns auch in dieser Community, in den Vereinen, in den Trainingsgruppen ganz viel Know-how und ganz viel Transfer und ganz viele Ziele und Optimierungsideen und Wünsche abholen können. Und das ist einfach total klasse und das war so eine der Veränderungen. Die wir uns sozusagen jetzt leisten können, weil die Grundauger, ich hatte ja vorhin gerade damit angefangen, was er gesagt hat, wir haben für 2025 ganz, ganz viel aktiviert, optimiert erarbeitet, uns auf die 30.000 Teilnehmer eingestimmt und das gerockt. Und jetzt hat man natürlich dann die Kapazität und auch das Ziel, eben auch genau solche Sachen noch zu machen. Das ist ein ganzjähriges Projekt und das macht Spaß. Wir lernen auch viele neue Leute kennen, Menschen, die im Zweifel auch noch gar nicht bei uns gelaufen sind, die vielleicht auch am Marathon-Tag gar nicht auftauchen werden. Das ist aber egal. Weil sie sind ein bewegender Teil dieser Stadt oder unserer Gruppe und sie sind einfach wertvoll.

Martin Grüning: Und ich bringe es nochmal auf den Punkt, jeder kann da natürlich teilnehmen, das ist gar nicht beschränkt. Und wo kann ich mich dazu informieren?

Steffi Eichel: Also unter Marathon-Sanofa.de ist hoffentlich alles auffindbar. Ansonsten Social Media natürlich, da haben wir die ganzen Pläne. Genau, und da ist auch das nochmal einmal, sorry, ganz wichtig. Diese ganzen Mitmachangebote sind im Kern meist kostenfrei, es sei denn, es handelt sich um eine Veranstaltung, die mit Zeitmessung aktiviert wird oder oder. Dann gibt es einen kleinen Opulus für die sozusagen Auslagen. Aber auch da, das meiste ist wirklich super niederschwellig. Auch viel Wissenstransfer, viel Dialog, davon auch einiges haptisch, vieles digital. Super, super Wissensforum in der Sophienklinik auch gehabt, mit einem Laufprogramm danach. Alles kostenneutral, kostenfrei. Nicht umsonst, weil umsonst ist nichts. Ganz im Gegenteil, das bringt ganz, ganz viel.

Martin Grüning: Jetzt haben wir ja ganz lange und ganz viel das ist auch gut so nicht über die schnellsten in unserem sport geredet aber die gibt es in hannover natürlich auch was hoffentlich liege ich jetzt richtig sagte die zahl 20605

Steffi Eichel: Und ob die mir was sagt, das ist unsere Streckenrekordzeit.

Martin Grüning: Das hätte ich vorher eigentlich mal recherchieren müssen. Das war Ammanal 24, ne? Richtig. Ammanal Petros 2024. Und letztes Jahr hat Samuel Fittvi gewonnen, aber der lief auch eine 206er Zeit.

Steffi Eichel: Genau, er hat den Streckenrekord nicht geknackt, aber er war auch deutlich unter 2,07.

Martin Grüning: Naja, also das spricht ja die Dominika Meier jeweils gewonnen. 223, 224 in den Jahren. Würde ich sagen, ist die 206 ein Tick schneller. Deswegen fokussiere ich mich gerade mal auf die und sage Hannover ist auch eine sehr schnelle Strecke. Das hat sich ja gezeigt in den letzten Jahren. Trotzdem ist es so, du hast jetzt immerhin. Ich guck mal, 40 Minuten über die Normalus geredet. Wie ist das so bei dir als Veranstalterin? Welches Herz schlägt lauter in deiner Brust? Das für die Normalus. Ich will es jetzt immer auf diesen Punkt bringen hier. Oder das für die Superstars der Laufszene.

Steffi Eichel: Ich habe ja zwei Herzhälften, das macht es etwas leichter. Nein, du wirst eine Entscheidung von mir nicht hören, weil das eine geht ohne das andere nicht. Und die einen, die kommen, um eine schnelle Zeit zu laufen. Und mit den anderen habe ich eine ganz andere, dauerhafte Community. Also ich kann die nicht miteinander vergleichen. Die kann man nicht miteinander vergleichen in der Vorbereitung, in der Kommunikation, in der Abwägung, in der Nachbereitung. Aber sie sind auf der gleichen Strecke unterwegs. Haben die gleiche Distanz und sie laufen zur gleichen Zeit los, zumindestens. Also ich leg mich nicht fest, das wirst du nicht schaffen, weil es auch wirklich völlig unterschiedlich ist. Wir haben Schwerpunkte in beiden Bereichen, ich glaube und hoffe, das ist sehr spürbar. Wir nehmen beides nicht nur ernst, sondern wir bauen es aus, wir fokussieren uns und Wir füllen es nicht nur mit zahlenmäßig im Leben, sondern auch mit Emotionen, mit Zuspruch, mit Unterstützung, mit Support. Und das ist, glaube ich, auch bekannt. Wie du gerade sagtest, unsere Strecke ist flach, wir haben ganz wenig Höhenmeter, wir haben auch im Kurvenverlauf viel optimieren dürfen, wir arbeiten seit knapp 25 Jahren mit unserer Stadt hervorragend zusammen und haben treue Partner an unserer Seite und können uns immer optimieren. Wir haben nicht nur für einen Amannall, Leistung Amannall und die Elite eine tolle Strecke, sondern warum haben sich auch so viele gefreut, dass die DM wieder bei uns stattfindet, weil auch die Altersklassen-Siegerinnen und Sieger häufig sich eine PB in ihre Vita schreiben können, weil ganz, ganz viele Maratonis mit einer PB nach Hause fahren und ganz viele da drin stehen haben. Hannover, also macht uns stolz, aber die Masse macht's. Die Elite könnte ja auch niemals in Hannover an den Start gehen, wenn nicht alle anderen auch da wären. Wir machen 42.195 Meter in dieser Stadt platt, wir blockieren es, wir feiern die Läuferinnen und Läufer und nicht den Autoverkehr und auch keine parkenden Autos und das passt nur in der Synergie. In der Kommunikation sind es zwei völlig unterschiedliche Zielgruppen mit unterschiedlichem Fokus und ich liebe wirklich. Wenn ich jetzt mal so klassisch spreche, beide Zielgruppen und wir nehmen sie beide hoffentlich so ernst, dass das auch sehr authentisch ist.

Martin Grüning: Und ich wollte auch noch mal so ein bisschen darauf hinaus, dass wir haben jetzt lange über Erstlinge gesprochen. Wir haben jetzt auch über die Stars gesprochen, aber es gibt natürlich auch ganz, ganz viel dazwischen. Und wenn man so eure Kommunikation verfolgt, dann geht es natürlich dann nicht nur um Erstlinge und nicht nur um deutsche Meisterschaften, sondern auch um ganz, ganz vieles, was alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer betrifft. Es sollte jetzt hier kein falscher Eindruck entstehen, nur weil wir beide oder speziell Rannoswöld und du jetzt zu dem Thema Erstlinge so ein bisschen die Kommunikation gemeinsam verstärkt haben. War das jetzt auch ein Großteil unseres Gesprächsinhaltes? Übrigens, mir ist eben noch mal. Du hast ja, es ist aber nur ein Zeitstab, aber ich wurde so bewusst, dass er eben noch mal diesen Begriff Maratonis in den Mund genommen. Der ist ja auch in Hannover entstanden. Unter deinem Vorgänger, vor Zeiten des Hannover Marathons Heinz Spieß hatte ja diesen Begriff geprägt, die Marathonis. Davor gab es den gar nicht. Mir fällt das ein bisschen schwer. Ich nutze ihn eigentlich nie. Ich finde ihn so verniedlichend und das mochte ich nie daran, aber das wäre vielleicht noch mal ein eigener Podcast.

Steffi Eichel: Ja, und ich finde den schön und ich mag auch dieses leicht niedliche. Weißt du, wir in Hannover, wir haben, glaube ich, einen USP, den wir haben können, weil wir mitten in der Stadt sind, vor dem neuen Rathaus. Und bei uns ist alles ein bisschen enger und die Wege sind kürzer. Und dadurch haben wir auch für manche Dinge Grenzen gesetzt. Aber jeder sagt uns, dass er in Hannover die Familiäre so liebt. Und wenn man familiär ist, dann Dann menschelt man auch so ein bisschen und das gab auch mal so einen kleinen Moment, wo ich schlucken musste, wo mir jemand sagte, dass sie es respektlos findet, ein Helplink genannt zu werden und nicht Helfende. Und dann habe ich bei unserer großen Dankeschön-Feier um Verständnis gebeten und habe versucht, aus meiner Warte zu sagen, wie wertschätzt sind ich das meine, weil ein Helplink ist für mich ein Teil einer Marathonfamilie und nicht jemand, der einfach irgendwie hilft. Und das war so ein ganz bedeutender Moment. Und ich mag es eigentlich, wenn man Menschen ein bisschen anders einbindet, als sie es macht im Klassikerium. Von daher, wir haben viele Maratonis und ich liebe diesen Begriff und wir haben auch Heldlinge und deswegen haben wir auch Erstlinge und damit wird man ein Teil von uns. Und wenn man das zulässt, ich gebe ja jedem die Chance zu sagen, du rückst zu nah an mich heran oder lass mich einfach ein Marathon-Anfänger sein, dann bitte, das kann ich auch, aber eigentlich versuche ich sie ja in eine Community zu bringen, weil das, was du vorhin hatte gesagt, dass ich glaube, das ist Wert oder die Chance, die wir gerade haben. Ich weiß nicht, ob ihr das mitbekommen habt, wir haben ja auch den Orange Day, also den 25. November extrem, ich darf jetzt nicht sagen gefeiert, weil das meinen wir nicht so, sondern wir haben uns gemeinsam getroffen und sind mit mehr als zweieinhalbtausend Menschen durch unsere orange Stadt gelaufen und haben aufmerksam gemacht und sichtbar gemacht, dass mit uns keine Gewalt an Frauen und an Kindern

Martin Grüning: Und dann müssen wir nochmal sagen, Orange Day war der Tag für die Frau.

Steffi Eichel: Genau, gegen Gewalt gegen Frauen und Kinder und Mädchen allgemein. Für mich schade immer, dass es wieder nur eine Gruppe ist. Gewalt hat hier nichts zu suchen und auch in unserer Community und mit den Menschen, die wir bewegen, ob Helplink oder Teilnehmer, kannst du sowas machen? Die kommen, die sind da, die sind zuverlässig. Wir haben eine richtig hohe Summe an Spendengeldern für den Frauennotruf hier in Hannover zusammenbekommen. Es ist ein reines Charity-Projekt, wir arbeiten da auch ehrenamtlich. Das sind so Dinge, die ich meine und das muss sich ergänzen. Deswegen, wenn du mich fragst, wofür mein Herz schlägt, dann müsste ich sagen, ich habe jetzt nur zwei Herzhälften, aber eigentlich habe ich ja noch eins, nämlich das, was wir damit auch bewirken können. Ich sage ja immer dieses Vormachen, Mitmachen, Nachmachen, also diese Impulse nach draußen senden, dass jeder auf seine Art, wir können Momente bieten, andere müssen sie aber nehmen, also was habe ich vom tollen Event, wenn keiner kommt, dann wird das Angebot angenommen und dann geht es raus und lebt weiter und wird weiter getragen. Das ist ja das nächste, was wir haben. Wir haben auch eine gesellschaftliche Verantwortung gemeinsam und da können wir eine Grundlage legen, weil wir Veranstalter sind, weil wir abgesichert sind und weil wir Veranstaltungsqualitäten haben und die anderen sind dann für die Inhalte und für die Ausgestaltung und das sind so genau die Momente, dann passt es wieder.

Martin Grüning: Und egal wie Erstlinge und Helblinge sind unique, sind einzigartig, sind deine, eure Erfindung. Das ist schon ein gutes Zeichen, finde ich. Also ich finde den Begriff Erstlinge hervorragend. Also sehr, sehr gute Idee. Steffi, lass uns, das müssen wir ja am Schluss einmal auf den Tag des Marathons schauen. Wie muss es sein am Abend? Wie muss es dir am Abend gehen? Was sind so dann die Emotionen, die dich bewegen müssen, damit du so res... Dass du resümiert hast, dass war ein guter Tag? Was, wie fühlst du dich im Idealfall? Am Sonntagabend. An dem Sonntagabend.

Steffi Eichel: Komplett kaputt. Das möchte ich auch, weil dann haben wir und ich auch alles gegeben. Und ich möchte bei der Finisher-Party stehen, möchte wissen, dass mein Team zeitnah zu mir kommt, weil der Abbau läuft. Also wenn die Veranstaltung endet, dann ist das schön, dann gehen alle nach Hause. Das ist aber ja wie nach einer rauschenden Geburtstagsparty, man muss noch fürchterlich viel aufräumen. Und ich muss die Gewissheit haben, bei meinen Kollegen und mit den vielen nach Hause schon hoffentlich geschickten Häppling ist alles okay und sie kommen auch bald und dann können wir gemeinsam einmal essen, einmal trinken und dann ins Bett gehen und möchte gerne am Rand einer Finisher-Party stehen und glückliche und erfüllte Gesichter sehen und in mir eine zufriedene Ruhe haben. Also ich bin glücklicherweise mental so, dass je näher das Wochenende rückt, umso ruhiger und leiser werde ich meistens auch. Versuche mir so viel Raum und Zeit zu schaffen, dass ich die Momente aktiv sein kann, wenn ich gebraucht werde und ich bin mit meinem fertig. Ich bin ja auch immer sozusagen als erste fertig, weil die Umsetzung dann ja meist an die Kollegen geht. Und wenn ich diese Ruhe durch den Sonntag bekomme, wenn ich immer einen Moment habe, wo ich noch Zeit habe, Dinge zu kompensieren, zuzugreifen, zu beobachten und zu bewerten, dann war für mich ein gelungener Tag und ich keine schwerwiegende negativen Ereignisse an dem Tag hatte, dann bin ich für den Tag erstmal sehr zufrieden.

Martin Grüning: Dann wünsche ich dir und uns, dass du am 12. April abends richtig kaputt bist und irgendwo auf dieser Finisher Party in einem Sitzsack oder was es auch immer da gibt hängst. Ich muss aber jetzt auch nochmal sagen, wer sich bisher immer mit dem Thema Marathon auseinandergesetzt hat, aber nicht getraut hat, sich anzumelden, dem empfehle ich das jetzt noch in Hannover zu tun. Er bekommt wie er jetzt in der letzten knappen Stunde gehört hat, dort alle Unterstützung. Es gibt eigentlich, wenn man bereit ist, sich entsprechend auch vorzubereiten, gar keine Ausrede mehr auf nach Hannover für die, die es zum ersten Mal tun und alle anderen natürlich auch. Ich danke dir sehr für den Podcast. Liebe Steffi, hast du noch was auf dem Herzen? Sonst würde ich sagen ... Weiteres hoffentlich starkes Anmeldekontingent von Erstlingen in Hannover.

Steffi Eichel: Vielen, vielen Dank, lieber Martin, ich bin echt on fire. Ich freue mich sehr und das hat noch mal sehr, sehr motiviert. Dankeschön, Tschau, Tschüss.

Martin Grüning: Tschüss Steffi.

Ela Wildner: Und wie ist das bei euch? Seid ihr schon in euren ersten Marathon gelaufen und seid ihr sogar vielleicht ein Erstling aus Hannover? Dann sagt doch gerne mal in den Kommentaren hallo und lasst uns natürlich auch gerne wissen, wie ihr diese Podcastfolge fandet und welche Themen ihr euch sonst noch im Runnersworld Podcast wünschen würdet. Schreibt gerne einfach eine Mail an lisaservice at runnersworld.de. Da könnt ihr uns erreichen. Und damit war es das heute auch tatsächlich schon wieder mit unserer Randerswald Podcast-Folge, aber natürlich. Gibt es eine nächste. Wenn ihr die nicht verpassen möchtet, dann abonniert uns sehr gerne und ich sag bloß noch Tschüss und bis zum nächsten Mal. Diese Podcast-Folge wurde dir präsentiert vom ADAC Marathon Hannover.

Über diesen Podcast

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